2. Vereinsturnier 2022

2. Vereinsturnier 2022

22 Teilnehmer hatten sich zu unserem zweiten internen Vereinsturnier angemeldet. Das waren immerhin 7 Anmeldungen mehr als im Januar. Da es aber noch eine späte Absage gab, war ich doch wieder etwas enttäuscht, denn an Corona konnte es dieses Mal nicht liegen und das Turnier sollte ja auch der Einstieg in eine schwere Saison und der Saisonvorbereitung dienen.
Wir konnten in unseren Trainingsraum umziehen und mit 21 Spielerinnen und Spielern, darunter ein Gast, begann das Turnier pünktlich.
Und die erste Runde war eine lange und spannende Runde von fast drei Stunden. Zwar war die erste Partie bereits nach 20 Minuten zu Ende, doch die vermeintlichen Außenseiter wehrten sich gut gegen die Favoriten. Nicht nur Matti Adelmeyer musste an Brett 1 gegen Sven Wusterhausen kämpfen. Anika Schmitz verpasste sogar den Gewinn in einer starken Partie gegen Marek Mischkewitz.

Frederik & Kevin

Frederik & Kevin

Die längste Partie der Runde spielten Kevin Vuong und Frederik Fiedler und auch hier musste Frederik um seinen Erfolg am Ende hart kämpfen.
Rund 3 Stunden dauerte auch Runde 2. Allerdings waren hier 6 Partien bereits nach knapp einer Stunde zu Ende. Julian Brückner traf, mit Schwarz, auf Huangjia Li und riskierte, beim Angriff auf die lange weiße Rochade, eine ganze Menge. Als der Gegenangriff von Huangjia begann, übersah er eine gefährliche Drohung (23. Sf6+) und wurde drei Züge später Matt gesetzt.

Theo & Georg

Theo & Georg

Am Nebentisch gab es zwischen Georg Spinka und Theo Müller ein Doppelturmendspiel mit Mehrbauern für Schwarz. Theo Müller, erst kurze Zeit im Verein, spielte das nahezu perfekt mit zwei Freibauern, und Georg musste, nach 47 Zügen aufgeben. Toll auch das „heimliche“ Mädchenfinale zwischen Anika Schmitz und Annabelle Fiedler. Beiden hatten sich über diese Auslosung gefreut. Annabelle fand keine Lösungen gegen Anikas Überlegenheit und verpasste vom 55. bis zum 62. Zug wohl auch die Chance, mit Dauerschach wenigstens ein Remis zu erzwingen. Alle Remisangebote lehnte Anika ab und siegte nach 72 Zügen dann souverän.
Wesentlich kürzer war die 3. und letzte Runde des ersten Tages. Während Matti Adelmeyer am Spitzenbrett sowohl gegen Frederik Fiedler in Runde 2 als auch gegen Huangjia Li deutlich erfolgreich war, sorgte Anika mit ihrem Erfolg über Peter Stöwer zu mindestens für eine kleine Überraschung. Ich meine trotzdem, dass Peter Stöwer im Endspiel seines Springers gegen Anikas Turm zu früh aufgegeben hat. Einen überraschendes Remis gab es zwischen Ben Zeuner und Georg Spinka, übrigens für Georg wieder ein Doppelturmendspiel (mit je sieben Bauern), nach 30 Zügen. Mit einer Superidee, einer kleinen Falle, zwang Julian Brückner Leo Runkewitz zur Aufgabe. Nach der Beseitigung einer Schutzfigur hätte Julian die Dame gewonnen! Leo gab danach sofort auf.
Der zweite Tag begann mit dem absoluten Spitzenspiel: Lars Jungklaus gegen Matti Adelmeyer und mit Albins Gegengambit im Damengambit (2. …e5). Dieser zweite Zug von Schwarz gilt zu mindestens als umstritten. Laut Shredder-Eröffnungsdatenbank gehen nach diesem Zug von 207 Partien 108 verloren, also über 50%. Aber der 2. Tag war wohl auch nicht der Tag von Lars, zudem machten zwei Superspringer von Matti und natürlich die Zeit ihm das Leben schwer. Mit noch 58 Sekunden auf der Uhr kam er geradeso in die Zeitkontrolle, gab aber wenig später auf. In der Partie Kevin Vuong gegen Annabelle Fiedler entschied sogar der Blättchenfall über den Ausgang. Kevin hatte, nach 75 Minuten leider nur 31 Züge, trotz deutlicher Überlegenheit (+6,00!!!). Julian Brückner stoppte, mit starkem Angriff, die Siegesserie von Anika Schmitz.
Mindestens fünf umkämpfte Partien gab es auch in der allerdings relativ kurzen letzten Runde. Neben den Kurzremis zwischen Sven Wusterhausen und Lars Jungklaus (20 Züge) und Theo Müller gegen Frederik Fiedler (16 Züge) kamen Huangjia Li und Julian Brückner zu schnellen und sicheren Siegen gegen Marek Mischkewitz bzw. Sariana Hesse. Spannend hingegen war das Schwerfigurenendspiel zwischen Leo Runkel gegen Matteo Bormann. Matteo opferte im 25. Zug einen Turm, wobei nicht klar war, ob es ein wirklich korrektes Opfer war, um ins Remis zu kommen. Am Ende war die Gegendrohung (Grundreihenmatt) zu stark und Matteo musste aufgeben. Etwas tragisch die Schlussrunde für Anika und Annabelle. Anika übersah, in der längsten Partie der Runde, gegen Friedrich Boye mehrfach ein Matt in 3 und stand eigentlich klar auf Gewinn, bis Friedrich, mit seiner Erfahrung, die Partie drehen konnte. Dennoch ist Anika Schmitz wohl eine der Gewinnerinnen des Turniers. Peter Stöwer konnte in der Partie gegen Annabelle Fiedler ein weißes Pferdchen einfangen und spielte dann ohne Gnade gegen alle kämpferischen Bemühungen von Annabelles Bestrebungen, ihre DWZ etwas anzuheben.

Vereinsturnier

Vereinsturnier

Matti Adelmeyer sicherte sich mit starkem f- Bauern und schwarzfeldrigen Läufer, nach 33 Zügen, gegen den an Nummer 3 gesetzten Ferdinand Lindner souverän und verdient den Turniersieg.
In der anschließenden Siegerehrung erhielten die erste Drei Geldpreise, darunter, zur Aufbesserung des Taschengeldes, auch der jüngste Teilnehmer, Julian Brückner, der auch die u16- Wertung gewann.
Zum Schluss gab es dann auch mal wohltuenden Beifall für den Turnierleiter. Vielen Dank und bis zum 3. Turnier im Dezember.