20. Altmark-Bördecup

VI. Staßfurter Bergmannsturnier

Endlich wieder Einzelturniere spielen! Dies unser Anliegen bei einer Premiere für unseren Verein: dem Start beim ersten Bördecup in diesem Jahr und so oder so ähnlich formulierte es auch der Veranstalter zur Eröffnung.
Unser Verein war mit 6 Kindern in 4 Altersklassen mit dabei, die meisten spielten dabei ihr erstes Turnier außerhalb des Vereinstrainings überhaupt.
So zum Beispiel Marc-Anton Starke (10), neues Vereinsmitglied aus der Kreativitätsschule in der AK u11. In der ersten Runde gewann er, nach nur 15 Minuten. Er nutzte die „berührt-geführt“ Regel, um einen Fehler seiner Gegnerin, Sofia Iljutschenko. Doch dann ließ, in Runde 2 gegen Gia Huy Tran (USC Magdeburg) die Konzentration nach, einzügige Figureneinsteller waren die Folge. Doch in Runde 3 fand er, klar überlegen, in die Erfolgsspur zurück. Etwas komisches passierte in Runde 5. Seine Gegnerin, Lea Sophie Schiller aus Staßfurt durfte mit Schwarz gleich zweimal ziehen, einmal aus dem Schach und einmal, um Schach zu sagen! Sieht man auch nicht alle Tage. Immerhin verlor Marc dadurch die Dame, gewann aber wenig später durch das Matt mit zwei Türmen. Drei Punkte bedeuteten einen Mittelplatz (6. bei den Jungen)
Auch in der AK u13 hatten wir mit Martin und Jakub Blasko zwei absolute Neulinge am Start. Sie hatten wenig Glück mit der Auslosung. So traf Martin gleich in Runde 1 auf den späteren Turniersieger, Jacky Pham (USC Magdeburg) und beide später in zwei Vereinspartien jeweils auf Sariana Hesse. Doch in Runde 2 kam Martin gegen Carlo Thieken (SV Halberstadt) durch die Reklamation zweier regelwidriger Züge zum ersten Erfolg., in Runde 3 war dann Stijn Schönherr (USC Magdeburg) zu stark, obwohl er lange gekämpft hat. Jakub gewann in der 3. Runde und 4. Runde gleich zweimal in Folge: gegen Rieke Nährlich und Kasten Noah. Am Ende landeten beide mit je 2 Punkten im Mittelfeld. Sariana startete eigentlich mit einem Sieg gegen Joey Müller (Stendaler SK) ins Turnier. Doch hier gab es gleich gewaltig Ärger: die Partie wurde wiederholt!? Was war passiert? Sariana hatte, mitten in der Partie, einen regelwidrigen Zug beim Schiedsrichter reklamiert. Dieser trug Sarianas Punkt ein und beendete mit Aufbauen der Grundstellung die Partie endgültig. Notation gab es keine (in der u13??). Plötzlich gab es von irgendwoher (Betreuer?, Eltern? Spieler?) eine Reklamation. Es wäre gesagt worden, erst der zweite regelwidrige Zug verliert. Nun traf die Turnierleitung eine doch sehr merkwürdige Entscheidung: die Partie wird neu angesetzt?! Ich habe ja schon einiges erlebt.

Siegerehrung u13w

Siegerehrung u13w

Doch da mich Sariana nicht informierte und wohl auch wieder ans Brett ging, gab es tatsächlich einen Neustart, das Ergebnis wurde gestrichen. Und so kam es, wie es kommen musste: Sariana unterlag. Auf jeden Fall eine komische Auslegung der FIDE-Regeln!
Jakub Blasko war das arme Opfer an dem Sariana in der 2. Runde in 25 Minuten, am Ende mit zwei Damen, ihren Frust ablassen konnte, dann kam es zur wichtigen Partie gegen Laura Rössling (Schachzwerge Magdeburg) in Runde 3. Doch schon zu Beginn verlor Sariana eine Figur, spielte wohl auch etwas zu schnell und wurde, im Endspiel mit eigenen Turm gegen Springer, Turm und Bauer sogar noch einzügig Matt gesetzt. Doch mit zwei Siegen zum Schluss erkämpfte sie hinter Svenja Hoffmann und Laura (beide Schachzwerge) Platz 3, übrigens die gleiche Reihenfolge wie zur LEM 2022.

Marek

Marek

Mit zwei Kaderspielern hatte es auch Marek Mischkewitz in der AK u15 zu tun. Zu Beginn traf er auf Christian Haubold, immerhin aktueller Vizelandesmeister AK u14, und in der Finalrunde dann auf Bruder Sebastian, immerhin 3. der DEM 2021 (AK u12), aktuelle DWZ: 2034. Zwischendurch traf er auf zwei starke Mädchen aus Sachsen-Anhalt. In allen Partien bot Marek eine gute spielerische Leistung, war aber gegen die Hauboldbrüder, nach jeweils guten Beginn, am Ende ohne Chance. Interessant die Partie gegen Mia Schwenke im Turm Bauernendspiel. Hier entschieden zwei Mehrbauern für Marek. Am Ende ein sehr guter dritter Platz in einem starken Feld und viel gewonnene Erfahrung.

Florian

Florian

Der Glanzpunkt aus unserer Sicht ganz zum Schluss. Es war ein ganz kleiner und neuer Glanzpunkt in Person von Florian Bleuel, 6 Jahre alt, nur zwei Wochen im Vereinstraining. Man hatte ihn kurzzeitig sogar aus der Teilnehmerliste gelöscht. Doch Florian machte durch sein Spiel nachhaltig auf sich aufmerksam und „rockte“ das Feld! Einige TrainerInnen sprachen mich auf unser Talent an.
In Runde 1 begeisterte er mich vor allem durch die schwarze kurze Rochade im 4. Zug. Er, der eigentlich nie rochieren wollte, nahm meine Hinweise im Training auf und danach gewann gegen Levi Nikolaj Kasten (Schachzwerge Magdeburg) nach nur 10 Minuten. Und auch sein Bruder, Nero Constantin Kasten, am Ende immerhin Zweiter, konnte Florian nicht stoppen. Florian gewann schnell die Dame und setzte sicher mit Dame und Turm Matt. Wieder mit Damegewinn, dieses Mal aber mit kreativem Matt in 3 mit zwei Läufern und Turm besiegte er, in Runde 3, auch den späteren Dritten, Loris Weberling (SV Sangerhausen). In Runde 4 war er, gegen Jonas Kalusche (USC Magdeburg), erneut deutlich überlegen, schlug den Damegewinn aber dieses Mal aus. In Runde 5 gab es dann, gegen Tim Mencke (USC Magdeburg), ein Patt. Wieder klar überlegen, reichte ein schneller Damezug im Endspiel, dieses Mal nur zum halben Punkt. Die Endstellung präsentierte mir Florian und machte es in der 6. Runde, wieder mit Dame und Turm gleich besser und fand dieses Mal das Matt in 1 gegen Carlo Schmidt (Schachzwerge Magdeburg). Klar überlegen gegen Klaus Franke (SV Sangerhausen) beendete unser Jüngster mit starkem Mattplan ein tolles Turnier. Dieses Mal wurde der schwarze König in der Brettmitte von Läufern, Turm, Dame und zwei Bauern Matt gesetzt. Stolz nahm er den Siegerpokal in Empfang.