Der 2. Tag, 13. August 2022
Als dritter Gegner warteten heute die SF Tegernheim aus Bayern. Da ich hier nicht ins Internet komme, ist Vorbereitung nicht leicht und so gut wie unmöglich. Und heiß war es auch immer noch.
Die Frage, würde es gegen die Bayern endlich klappen, war relativ schnell beantwortet. Knut kam schön nach 18 Minuten (für 22 Züge!!) mit einer Niederlage. Dann wurde es tragisch komisch an Brett 4. Philipp hatte, mit zwei Bauern mehr und klar besserer Stellung (+3,0), ein ungültiges Remisangebot bekommen. Sein Gegner hatte nach 21. …Kf8 einfach „Remis“ gesagt, ohne zu ziehen und die Uhr zu drücken. Philipp fragte Julian, der trotz der Niederlage von Knut, zustimmte. So stand es, nach knapp 40 Minuten, 0,5:1,5 und die Freude über Philipps ersten halben Punkt war mit Ezzedins dritter Niederlage bald vorbei. Die Pläne unserer Gegner waren voll aufgegangen. Ezzedin hatte irgendwann mal 2 Bauern mehr, spielte dann aber wieder viel zu vorsichtig und, das hat sich in dieser Altersklasse überall gezeigt, ängstlich darfst du, besonders im Endspiel nicht spielen. Ezzedins Gegner, Julian Klaus, nutzte jede Schwäche und zwei grobe Fehler (Springergabel mit Dameverlust) führten dann zum Matt nach 44 Zügen. Wieder als Letzter spielte Julian, allerdings mit dem Wissen, dass die Mannschaftsbegegnung schon verloren war. Julian, immer leicht im Plus, traf dann, beim Angriff seines Gegners, Felix Wittmann/ DWZ 1365, einige merkwürdige Entscheidungen, die Material kostete und so blieb für ihn am Ende nicht einmal der halbe Punkt für ihn. Hektik gab es dann beim Mittag, weil viel Andrang und wenig Zeit bis zum Rundenbeginn.
Nächste Hoffnung in Runde 4 gegen SK Doppelbauer Kiel, ebenfalls noch ohne Mannschaftspunkt. Doch es begann wieder schlecht. Nach nur 24 Minuten unterlag Philipp an Brett 4. Es war eigentlich eine typische Remispartie, wie auch Philipp im Nachhinein selbst richtig einschätzte. Doch als er ohne Grund die Rochadestellung öffnete (18. g4??) fand sein Gegner das Matt in 3. Nur wenige Minuten später kam Knut. Er hatte es geschafft, mit seinem Gegner 2×56 Züge (=112) in knapp 40 Minuten zu machen und Matt gesetzt zu werden. Doch die Hoffnung kam in Person von Ezzedin zur Tür herein. Doch hätte sein Gegner seine zahlreiche Chancen genutzt, wäre die Partie verloren gewesen (-2,7 nach 23 Zügen). Doch plötzlich bekam unser 3. Brett Spiel, hatte Ideen, die Partie kippte zu unseren Gunsten. Ezzedin fand ein schönes Matt mit dem schwarzfeldrigen Läufer und meinte noch: „Julian hat eine Figur mehr!“ Konkret hatte Julian ein Doppelturmendspiel mit Mehrbauern und ab dem 53. Zug einen Turm mehr. Das Turmendspiel war dann kein Problem mehr für unseren Mannschaftskapitän und da war er: der erste Mannschaftspunkt beim 2:2 nach 80 Minuten Kampf.
Kurz danach die 5. Runde mit dem Gegner SC Untergrombach aus Baden, auch noch mit Farbwechsel. Doch trotz der Hektik war unser Team gut motiviert. Philipp und Knut kamen gemeinsam mit unterschiedlichen Ergebnissen. Mit 19 Zügen feierte Philipp den ersten Sieg. Mit einer starken Idee, nach Öffnung der f- Linie, kassierte er beide schwarze Türme und fand im 19. Zug das Matt in 1, toll. Knut spielte ab dem 16. Zug mit einer Leichtfigur weniger, im Endspiel war es dann, nach übersehener Gabel (wie sooft-warum?), ein Turm und die Aufgabe nach 35 Zügen. Es stand 1:1. Julian fand sich wieder in einem Schwerfigurenendspiel mit Mehrbauern und dies scheint er perfekt zu beherrschen. Am Ende blieben 6 Bauern (Julian) und 5 Bauern (sein Gegner Levin Wettstein). In der Analyse erläuterte mir Julian noch den Zugzwang, in dem sich sein Gegner befand. Unser Quartett ging mit 2:1 in Führung, ein völlig neues Gefühl. Die Hoffnungen auf den ersten Sieg lagen nun auf Ezzedin. Aber sie waren nur gering. Ezzedin hatte, bei der unkorrekten Verteidigung von f7, bereits in der Eröffnung einen Springer verloren und genau diesen hatte sein Gegner, Jonathan Wenzel, im Endspiel mehr. Ezzedin kämpfte zwar, nach dem nicht durchdachten Turmtausch, noch 22 Züge, doch nach 56 Zügen wurde er, mit Dame, König und eben diesen Springer Matt gesetzt. Ein weißer Springer verhinderte sozusagen den ersten Mannschaftssieg, ein 2:2 aber wenigstens 2 Mannschaftspunkte am 2. Tag.