Der 6. Tag
Man konnte heute tatsächlich mal (bis 7.15 Uhr) richtig ausschlafen, denn der Vormittag war am heutigen (Internationalen Kinder)- Tag frei. Die (drei) Kinder hatten sich für die Sommerrodelbahn entschieden. Das ist nichts für mich, von oben nach unten zu rutschen. Das geht doch mit einer Rundenniederlage in der Schachtabelle bei der DEM viel leichter. Dafür erhielt ich von Nelly eine sehr nette aufbauende Mail. Sie hofft, dass „sich die Tränen in Grenzen halten…“ und wünscht „noch ein paar schöne letzte Tage mit vielen Erfolgen, Spaß und wenig Salzwasser…“
Habe mal gegoogelt: „…jede Träne wiegt etwa 1,5 Gramm und enthält dabei 0,9 Prozent Salz – damit ist der Salzgehalt in einer Träne höher als im Ostsee-Wasser…“ Na, so ein Kilogramm Tränen habe ich schon, das sind wieviel Gramm Salz? Braucht man dann noch die Halloren?
Ich schweife chemisch schon wieder ab.
Aber eine zweite Abschweifung sei mir trotzdem noch gestattet: obwohl die DEM schon 6 Tage läuft, hat es die Delegationsleitung bisher nicht geschafft, das Ereignis auf die Landesseite zu bringen, übrigens trotz meiner Hinweise. Nur der USV Halle hat die DEM am Rande erwähnt, weil es dort natürlich vor allem um die Ehrung des u16w- Teams ging. Na, ja.
Und: ein wenig muss ich mich bei der Bilanz von Sachsen-Anhalt korrigieren. Weil ich Elina Heutling übersehen habe (Entschuldigung). Sie führt bei Halbzeit mit 4 aus 5 ungeschlagen in der AK u18w. Dann schlagen sich unsere u8 Kinder, die gestern begonnen haben, ganz gut. Und in der ODJM u25B war Nils Magnus Kuhlmann Zweiter mit 4,5 aus 5.
Pünktlich ging es dann mit „Schwarz oder Weiß“, was Flora jetzt immer mitsingt, in Runde 8. Flora traf auf Mariia Klymenko (SC Borussia Lichtenberg). Von der Vorbereitung her schien es eine langweilige Partie zu werden. Also rein ins Internet und verfolgen. Was ich da so sah, war erneut nichts für schwache Nerven und meinen Blutdruck. Keine gute Eröffnung von Flora, weil sie sich bei einem Abtausch verrechnete und nur auf ein Matt mit Dame und Turm auf g7 spielte. Doch mit dem Läufer auf f6 hatte ihre Gegnerin aus Berlin alles im Griff. Inzwischen räumten Läufer, Turm und Dame Floras gesamten Dameflügel ab und die Partie war, nach 26 Zügen, mit zwei Bauern weniger und zwei schwarzen Schwerfiguren auf der zweiten Reihe eigentlich verloren (-16,0). Schwarz hatte die schwierige Aufgabe, dass man auf f2 abtauschen musste. Doch sie hatte nicht mit Flora gerechnet. Sie fand das fast schon geniale 26. Df3. Dem folgte 26. Ld8? was nichts ändert. Flora fand in der Analyse die Lösung für ihre Gegnerin (mit Bauernopfer). Doch Flora schlug jetzt zurück. Nach 27. Da8 war der Läufer gefesselt und der Computer weist zunächst ein Matt in 7 und zwei Züge später, weil Flora alles richtig machte, ein Matt in 2 aus. Auf jedenfall kippte die Partie sofort. Aber Mädchen wollen ja oft noch etwas spielen. Ich saß am Computer und betete zum Schachgott, dass sie nicht noch etwas einstellt. Aber die weiße Dame ging fleißig erstmal auf Bauerjagd, waren ja noch jede Menge da. Inzwischen lief noch der schwarze a- Bauer los, doch 25 Dameschachs und starke Damezüge machten jede schwarze Hoffnung zunichte. Immerhin kam er bis a2. Auch mit dem Matt setzen ließ sie sich bis zum 67. Zug Zeit. Oh, Flora, was machst Du mit mir? Was für eine Partie nach fast drei Stunden.
Julian traf auf Shreyas Shivkumar (SG Solingen), mit Caro Kann zu Beginn und nach 20 Zügen mit zwei Bauern weniger und weniger Zeit. Doch Julian gewann mit einer Bauerngabel Material zurück. Ins Endspiel ging es mit jeweils 5 Bauern und Springer gegen Läufer (Julian). Beide spielten noch 24 Züge, bis Julians Gegner Remis anbot, Julian nahm an, war ja eine „ausgekämpfte Stellung“!