Deutsche Vereinsmeisterschaften 2023 der Deutschen Schachjugend in Magdeburg (3. Tag)

Der letzte Tag, 29. Dezember 2023:

Flora

Flora

Was würde uns der letzte Tag bringen? Zunächst Erfolg durch Mädchenpower! Malak und Flora kamen zusammen und wie aus einem Munde klang es: „Wir haben gewonnen!“ Flora, zum ersten Mal hier mit Sizilianisch erfolgreich mit leichter gegnerischer Hilfe (Lh3 und Dame dazu) Matt auf g2. Malak hingegen bekam schon zu Beginn die Dame einfach geschenkt und hatte dann, mit drei Leichtfiguren, viel Spaß und raschem Sieg, ebenfalls mit Matt (auf g7) zum 2:0. Ähnlich verlief die Partie von Florian im Ersatzspielerturnier, der jede Menge Figuren geschenkt bekam und viel Spaß hatte.
Also 2:0 gegen Marburg und die Spitzenbretter noch in Aktion. Knut hatte allerdings eine Leichtfigur weniger (durch Abzug. „Den Bauernzug habe ich nicht gesehen…“) und da nutzten auch verdoppelte Türme nichts mehr. Doch Julian zeigte wieder einmal, dass er, besonders ohne Druck, ein sehr guter Kapitän ist. „Die Stellung ist gar nicht mehr so gut…“, berichtete sein Vater. Doch als ich in die Lifepartie schaute, hatte er eine Figur mehr und als sein Gegner partout nicht aufgeben wollte, setzte er ihn, mit neuer Dame, nach 2 Stunden einfach Matt und unser dritter Sieg war perfekt.
SC Ramstein-Miesenbach (Rheinland-Pfalz) war unser Gegner in der Schlussrunde. Ich entschloss mich, nochmal in der Standardbesetzung zu spielen. Und unser Team gab noch einmal alles. Malak kam, am 4. Brett zum fünften Punkt, spielte wieder 1. g6, fand eine Springergabel, frech und aggressiv zur Führung. Auch Knut begann sehr offensiv mit Schwarz, kam früh zu d5 und gewann einen Turm. Ein kleines Problem waren drei Leichtfiguren, allerdings nicht für Knut und sein Gegner machte es ihm auch nicht schwer, denn alle drei standen einfach schlecht. Nach einer Stunde und 44 Zügen setzte er Matt. Ein halber Punkt zum 4. Sieg – ein Problem? Nein! Flora hatte, in einer zunächst festgefahrenen Stellung, alles im Griff. Dann öffneten sich plötzlich Linien und Flora hatte einen Freibauern im Zentrum für den Schwarz seinen Turm opfern musste. Der Rest war Formsache und Flora kam zum Treppenmatt nach 90 Minuten. Julian war wieder einmal einer der Letzten im Turniersaal. Sein Gegner Lasse Willems versuchte wenigstens ins Remis zu kommen. Doch Julian tauschte im Bauernendspiel im richtigen Moment die Türme. Was blieb warenzwei verbundene Bauern (h und g Julian) und nicht verbundene Bauern (h und f seines Gegners). Julian spielte das, auch in ständiger Zeitnot (noch zwei Minuten) clever und stark zu Ende, holte sich beide schwarzen Bauern. Der Gegner ließ sich dann noch das Dame/König Endspiel zeigen und plötzlich hatten wir, nach knapp zwei Stunden, tatsächlich 4:0 gewonnen. Platz 15 war der Lohn dieses tollen letzten Tages. Ich denke, dass wir Sachsen-Anhalt als Landesmeister gut vertreten haben. Die inoffizielle Sachsen-Anhalt Wertung haben wir jedenfalls, mit zwei Punkten Vorsprung, vor den Schachzwergen gewonnen.
Siegerehrung dann verspätet, wieder mussten auch die Trainer auf die Bühne und Pokale für die verdienten Sieger aus Bayern.
Im Zug zeigte mir Malak ein wunderbares dpa-Foto, dass durch die online-Zeitungen ging: Malak im „Stern“, in der „ZEIT“, in der Magdeburger „Volksstimme“ in der „Mitteldeutschen Zeitung“, unglaublich!
Nach kurzer Jahreswechselpause geht es mit vier Teammitgliedern zur BEM und für Julian zur DSAM nach Potsdam. Es geht immer weiter.

Siegerehrung

Siegerehrung