Neustart Südharzcup

Bericht 1. und 2. Turnier

Es gibt ihn wieder – nach drei Jahren – den Südharzcup und er hat auch noch Jubiläum, es ist der 30., ein Turnier mit viel Tradition, aber auch mit Höhen und Tiefen. Mit vier Turnieren in Klostermannsfeld, Hettstedt, Sangerhausen und Aschersleben begann es einst, sehr bald kam Halle (Weinbergmensa!) und später Merseburg dazu. Die Teilnehmerzahlen gingen vor Corona stark zurück, 2020 wurde der Cup, nach zwei Turnieren, übrigens auch zur Nachteil unserer Kinder, abgebrochen.
Auch die „Wiedergeburt“ verlief nicht ohne Probleme. Erst wollte man das Turnier gar nicht neu aufleben lassen, dann waren sich die vier Ausrichter plötzlich wieder einig. Doch dann griff plötzlich der Landessportbund in die Planung ein und so musste der 4. Termin 2023 in Hettstedt abgesagt werden. späterer Beginn (28.01. ) und kein „Streichtermin“ also; ein guter Neustart sieht anders aus.
Doch auch Börde- und Anhaltcup spielen wieder und so wird es wohl, Anfang Juni eine Schnellschach-LEM der jeweils zwei Besten der drei Cups geben – zu den Landesjugendspielen in Magdeburg?

Rüdiger

Rüdiger

1. Turnier in Merseburg:

Florian sorgt für Furore

Mit 9 Kindern war unser Verein in Merseburg dabei, insgesamt gab es 115 TeilnehmerInnen. Einer der Turnierleiter, Peter Burghardt, zeigt sich überrascht, das wären „fast doppelt soviel wie beim letzten Mal…“
Der große Saal im Jugendzentrum „Mampfe“ war für diese Anzahl an Kindern (u9 und u11) absolut ungeeignet und eine Mutti bezeichnete die Atmosphäre zum Schachspielen als „gruselig“.
Doch nun zum Schachlichen: In der AK u9 waren wir mit zwei 7- jährigen vertreten und mindesten einer sorgte hier für echte Furore!

Florian Sieger u9

Florian Sieger u9

Florian Bleuel, ungeschlagener Turniersieger im Anfängerturnier von Staßfurt, setzte seine Siegesserie in Merseburg fort. Er startete mit zwei Siegen gegen Mädchen von SV Merseburg, so in der 1. Runde gegen Marie Böhme mit einem schnellen Matt mit Dame und Läufer, trotz offener Königsstellung.
Von da an spielte er nur noch am Spitzenbrett und bekam starke Gegner. Zum Beispiel in der 5. Runde Darius Rümpler (SF Hettstedt), der nach dem Matt, mit Dame und Springer noch etwas mogeln wollte.
Während sich Florian meldete, um den Schiedsrichter zu rufen, schob der Hettstedter von den meisten unbemerkt, den h- Bauern vor, auf h3 (die Dame stand auf g4). Doch ich hatte das bemerkt und so bekam Florian Punkt Nummer 5 um dann auf ein starkes Mädchen zu treffen! Greta Müller (auch SF Hettstedt) machte es ihm sehr schwer, doch mit zwei Türmen gelang ein starkes Matt. Im Finale, der letzten Runde hieß der Gegner Georg Rogozhin vom USV Halle. Hier ließ die Kon-zentration bei Florian deutlich nach, er stellt früh seine Dame ein. Doch wie er dann mit guten Ideen wei-terkämpfte und das Spiel drehte war stark. Am Ende konnte auch ein schwarzer Läufer das Matt wieder mit zwei Türmen nicht verhindern und so gewann Florian auch sein zweites Turnier, dieses Mal mit 7 aus 7 unglaublich!
Auf dem letzten Platz landete hingegen Marie Franke, die bei ihrem ersten Turnier deutlich überfordert war. Ursache waren vor allem Figurenverluste und viel zu schnelles Spiel. So stellte sie bereits in der ersten Runde gegen Karl Richter (GS Neumarkt) die Dame ein, übersah gegen Emil Seibt (SV Sangerhausen) mehrfach das Patt und unterlag, selbst in überlegenen Stellungen gegen Jessica Siebert (GS Neumarkt) und Nele Hoffmann (SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg) in den letzten Runden vor allem durch nachlassende Konzentration. 0 aus 7 war die logische Konsequenz und wenig Spaß für Marie in Merseburg.
Zwei Vertreter aus unserer Trainingsgruppe am Donnerstag spielten auch in der AK u11.
Auch hier spielte Flora Greither ihr erstes Turnier und das sehr gut. Dem guten Auftakt mit einem Matt, nach nur 14 Zügen gegen Fridolin Lengefeld (GS Neumarkt) folgte ein Erfolg gegen Theodor Engelhardt vom Naumburger SV 1951 mit Dame mehr. Nun wurden die Gegner schwerer und in der 3. Runde gab es ein Remis gegen Alkümüsch Sultan (USV Halle). Mit klarem Vorteil nahm sie das Remisangebot, mit zwei Mehrbauern, im Bauernendspiel mit je einem Turm schließlich an.
Tränen gab es dann sogar nach der 4. Runde, nach der Niederlage gegen Matteo Piatracito (ebenfalls USV Halle). Hier opferte sie, vielleicht zu mutig auf h6 und wurde gnadenlos ausgekontert. Eine Partie zum lernen, nicht zum weinen!
Das Turnier schloss Flora mit einem Sieg gegen Julian Liebing aus Schkopau (mit Turm mehr), mit stolzen 3,5 Punkten und Platz 6 ab.
Etwas schwerer tat sich ein weiterer Turnierneuling: Jakob Ranneberg (Erste Kreativitätsschule). Nach der deutlichen Niederlage, trotz langem Kampf, mit Schwarz zum Auftakt gegen Alkümüsch Sultan war das Schäfermatt, nach nur 7 Zügen, gegen Finn Krautheim (SV Merseburg) in der letzten Runde, trauriger Höhepunkt. In der 3. Runde kam er gegen Elias Konrad (SG 2011 Sennewitz) mit Dame und Turm auf der zweite Reihe zum einzigen Sieg.
In der AK u13, die mit der AK u15 ein gemeinsames Turnier spielte, rückte vor allem Frederik Fiedler in den Mittelpunkt. Er startete locker mit 3/3 und traf dann, in der 4. Runde, auf Gustav Polzin (USV Halle). Selbst der Favorit musste in der Analyse mit Aaron Gröbel zugeben, dass die Partie für Frederik gewonnen war. Im 20. Zug zeigt der Computer in Matt in 6 für ihn und davor ein klares Plus von 5,0. Leider kippte diese Partie genau in diesem 20. Zug (Dxd5+), sehr schade. Mit einem Sieg gegen Hendrik Ehrhardt (SG 2011 Sennewitz) blieb Frederik wenigstens Platz 2.

Matteo

Matteo

Nicht ganz zufrieden war Matteo Bormann, trotz 50% und Top-Ten.
So gab es in der 1. Runde (wieder mal) ein Grundreihenmatt gegen Georgiy Andreyev (SV Motor Zeitz/ u15), ein Remis in Gewinnstellung gegen Fiete Ksobiak (SV Sangerhausen) und Siege gegen deutliche Schwächere ohne DWZ.
Unserer dritten Vertreterin in der AK u13 blieb am Ende nur ein kampfloser Punkt. Ähnlich wie bei ihrer kleinen Schwester war Lea Franke aus ähnlichen Gründen deutlich überfordert. Das zeigte sich schon in der 1. Runde gegen Johannes Thum (SV Merseburg), wo sie nacheinander zunächst einen Turm, dann die Dame und den zweiten Turm einstellte, um nach 18 Zügen Matt gesetzt zu werden. Gegen Johanna Füssel (USV Halle) konnte sie lange gut mithalten, bis sie im 20. Zug auch hier die Dame einfach verlor.
Nicht ganz zufrieden werden auch unsere beiden VertreterInnen in der AK u15 sein, sie landeten nur im Mittelfeld. Anabelle Fiedler startete mit 2 aus 2 recht gut, unterlag dann aber Alexander Haase (USV Halle) vor allem deshalb, weil sie im Mittelspiel einen Springer einstellte. Dann verlor sie (durch Zeit) in ausgeglichener Stellung gegen Aino Lysan Spring (SV Merseburg). Mit schönem Mattplan besiegte sie in der Schlussrunde Lina Andersh (SF Hettstedt) und landete noch einen Platz vor Marek Mischkewitz auf Platz 8.
Auch Marek startete mit 2 aus 2 sehr gut. Die Siege, in der 1. Runde gegen Ale Messerschmidt (SV Sangerhausen), und gegen Yannis Hartung (SV Merseburg) waren klare Matterfolge. Doch dann gab es zwei Niederlagen, unter anderen gegen den späteren Sieger der u15, Nikita Lukin (SV Merseburg), der aller-dings 103 Züge im Turmendspiel brauchte und dieses mal üben muss.
Mit zwei „Podestplätzen“ und dem Turniersieg trotzdem ein sehr guter Neustart in den Südharzcup 2023 für unseren Verein.