SV Roter Turm Halle – USC Magdeburg
Zu Beginn der neuen Spielsaison in der Verbandsliga empfing unsere erste Mannschaft die Gäste vom USC MD. Die erste Begegnung in der vergangenen Saison ging 1 zu 7 für uns verloren, dementsprechend waren wir motiviert, das Ergebnis zu verbessern. Dadurch, dass die Magdeburger nicht in ihrer Bestbesetzung angereist waren, war dies für uns durchaus möglich.
Nach etwa drei Stunden war die erste Partie von Oleh Ovchynnikov am Brett zwei vorbei. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte Oleh seine Bauern am Damenflügel und im Zentrum in Bewegung und verlor dabei einen von ihnen. Sein Gegner nutzte seinen Vorteil konsequent aus, griff den weißen König mit den Schwerfiguren an und gewann die Partie.
Kurze Zeit später sorgte Lenhard Zaprasis am 6. Brett mit einer Glanzpartie für den Ausgleich. Lenhard war perfekt vorbereitet und spielte eine Variante mit Turmopfer. Im Gegenzug entwickelte er eine starke Initiative und das Spiel gegen den schwarzen König im Zentrum. Als Schwarz einen ungenauen Zug machte, nutzte Lenhard das sofort aus und setzte ihn im 25. Zug Matt.
Wenig später gingen die Gäste erneut in Führung. Markus Binnewies an Brett fünf musste aufgeben, als sein Gegner eine zweite Dame bekam und das Matt unabwehrbar war. Nach der Eröffnungsphase befand sich Schwarz in einer eingeengten Lage und suchte sein Spiel am Königsflügel. Allmählich gerieten die schwarzen Leichtfiguren ins Abseits und Weiß schaffte es mit seinem d-Bauern durchzubrechen.
Zu diesem Zeitpunkt stand Ferdinand Lindner an Brett acht bereits auf Gewinn. Im Mittelspiel baute er Druck gegen den schwarzen König auf und zwang den Gegner seine Bauernstruktur zu schwächen. Dadurch konnte Ferdinand einen Bauern gewinnen und in ein Leichtfigurenendspiel übergehen. Schwarz hatte zwar Chancen auf eine Rettung, fand jedoch die richtige Fortsetzung nicht und verlor schließlich einen weiteren Bauern und somit die Partie.
Mit einem weiteren Sieg von Yury Golitsyn mit Weiß am Brett vier ging der Rote Turm in Führung. In einer geschlossenen Stellung konnte keine der Parteien zum Vorteil kommen. Als sich die Zeitnotphase näherte, öffnete sich eine der Zentrumslinien. Nach dem Turmtausch traf Schwarz ein paar ungünstige Entscheidungen und verlor einen Zentrumsbauern. Weiß schaffte es, das schwarze Gegenspiel einzudämmen, gewann weitere Bauern und einen Läufer.
Die Gäste schafften den Ausgleich am Brett drei. Dort kämpfte Lars Jungklaus in einem Endspiel mit Minusbauern ums Remis. Im Mittelspiel führte ein ungenauer Turmzug von Lars zum Bauernverlust. Der Gegner fand jedoch nicht die beste Fortsetzung und so bekam Lars noch eine Chance auf Rettung. Es folgte aber ein Springermanöver, das Lars einen weiteren Bauern kostete und so gab er auf.
Beim Stand von 3 zu 3 liefen noch zwei Partien. Die Partie von Matti Adelmeyer am Spietzenbrett verlief sehr ausgeglichen. Matti gelang es, das weiße Spiel am Königsflügel zu neutralisieren und trotz Zeitnot in ein sicheres Endspiel mit Läufer gegen Springer überzugehen. Nachdem die Leichtfiguren und die meisten Bauern vom Brett verschwanden, einigten sich die Spieler auf ein Unentschieden.
Der Ausgang des Punktspiels hing somit von der Partie am Brett sieben ab. Dort spielte Stefan Gröger mit den schwarzen Steinen, der an diesem Tag sein Debüt beim Roten Turm feierte. Beide Seiten verbrauchten sehr viel Bedenkzeit im Mittelspiel und gerieten in Zeitnot. Unmittelbar vor der Zeitkontrolle opferte Weiß die Qualität und kam aufgrund seines entfernten Freibauern am Damenflügel zum großen Vorteil. Doch Weiß nutzte diesen Umstand nicht aus und so hätte Stefan die Partie für sich entscheiden können, wenn er die richtige Fortsetzung gefunden hätte. In den nächsten Zügen sprang die Stellungsbewertung jedoch wild hin und her und am Ende konnte keiner die Partie für sich entscheiden.
Ein überraschendes Unentschieden gegen einen deutlich favorisierten Gegner gibt uns die Mut für die neue Saison.