Ein Unentschieden und ein verpasster Sieg
Auftakt nun auch in der Bezirksliga Halle u10 in der Johannesgemeinde, fast schon traditionell gegen den USV (1. und 2. Mannschaft) und unseren Reisepartner Naumburg/Weißenfels.
Unsere u-10 Mannschaft befindet, sich nach der sehr erfolgreichen Saison 2022/2023, im Umbruch. Nur Florian Bleuel ist vom Landesmannschaftsmeister u10 2023 geblieben, für viele der Teilnehmer war die Bezirksliga völliges Neuland.
Es begann mit einer kleinen Mannschaftsbesprechung mit einigen Hinweisen für Florian, Phillip, Maximilian und Luisa. Letztere hatte noch stolz ihr neues Vereins T-Shirt übergezogen (als Motivation?!) und so konnte es los gehen.
Und gegen den USV Halle I begann es mit einem Sieg an Brett 2! Phillip Petersen, mit leichten Problemen zu Beginn, hatte einen klaren Plan auf der g- Linie mit Dame und Turm und setzte, nach 17 Minuten, auf g2 einfach Matt. Doch nach 30 Minuten stand es scheinbar 1:1. Maximilian, mit einigen Figurenverlusten, war mit dem b- Bauern Matt gesetzt worden. Sein Gegner Mischa Bryzgalov rief sofort „Schachmatt“ (eine Unsitte), statt die Uhr zu drücken. Es war aber nicht Matt, denn den b- Bauern konnte man im Vorübergehen schlagen.
Florian Bleuel, am Spitzenbrett, hatte mit Georg Rogozhin sehr gut mitgehalten. Leider übersah er die starke Mattkombi mit Springer und Turm und der USV I ging in Führung. Doch da spielte und kämpfte Luisa Winkler noch am 4. Brett und dies zunehmend erfolgreich, mit tollen Ideen und zwei wichtigen Figurengewinnen (Turm und Läufer). Dann versuchte sie einige Züge gegen Dame und Turm Matt zu setzen, tauschte dann aber alles ab, auch mit etwas Glück. Nach 70 Minuten und 51 Zügen setzte sie mit zwei Türmen Treppenmann und rettete dem Team einen Punkt! 2:2 mit absoluter Mädchenpower!
Tragisch verlief dann Runde 2 gegen die 2. Mannschaft des USV. Phillip begann erneut stark (7. …Sg4 8. d3 Dxf2! Mit + 4,5 für ihn!). Doch dann wurde er immer schneller, vier Züge später war der klare Vorteil weg und nach 21 Zügen wurde er, nach zwei schnellen Springerzügen, mit 21. Txg7 Matt gesetzt. Schade um diese Partie. Und es wurde noch schlimmer.
Auch Luisa hatte gegen Georg Schröter ebenfalls stark begonnen, die Schäfermattdrohung mit Df6 und Lc5 gekontert und stand nach 6 Zügen einfach auf Gewinn. Danach verirrte sich ihre Dame allerdings auf dem gleichnamigen Flügel und ihr Gegner drohte zweimal Matt in einem Zug. Im 12. Zug schlug es dann auf f7 ein. 12. …Kd8 und ich sah, wie Luisa verzweifelte. Sofort kam 13. Df8 und Georg rief auch hier sofort „Schachmatt!“ und Luisa nahm die sofort herübergereichte Hand, um das 1:0 zu besiegeln. Doch da stand immer noch ein Läufer von Luisa auf c5… 13. …Lxf8 wäre die Folge gewesen und dann vielleicht 0:1. Also prüfe, bevor du verlierst und im Training beim USV mal sagen, dass weder das ständige „Schach“, als auch „Schachmatt“ nicht mehr angesagt werden muss. Ich halte es sogar für etwas unsportlich, aber na ja. Es stand 0:2. Da hatte plötzlich Maximilian am 3. Brett, mit Dame und Turm einen Plan. Nach 26 Zügen setzte er Matt und verkürzte. Florian, am Spitzenbrett gegen Bela Sander, hatte zu dieser Zeit einen Bauern mehr, musste jetzt aber eben gewinnen. Remis war es allemal, doch wenn man im Turm-Bauernendspiel etwas riskieren muss, ist es eben schwer. Es war letztlich eine gute Partie von beiden und als fairer Beobachter und Schiedsrichter muss ich jetzt auch mal das superstarke Endspiel von Bela anerkennen, der das mit den Freibauern perfekt gespielt hat und nach etwa 90 Minuten verdient gewonnen hat. Dennoch, aus meiner Sicht, eine unglückliche, unverdient und vor allem unnötige Niederlage mit 1:3.
Übrigens dauerte der Wettkampf dann noch bis 14.30 Uhr, weil die Naumburg/Weißenfelser am 3. und vor allem am 4. Brett unbedingt das 2:2 gegen den USV I haben wollten, mit Zeitkontrolle und interessanten Endspielen.