Trotz erheblichen Schneefalls erreichten wir Bischofrode rechtzeitig und ohne größere Probleme. Unsere Gastgeber stellten einen geräumigen Spielsaal zur Verfügung, in dem unsere Mannschaft mit folgender Aufstellung antrat:
- Dr. Christian Reinsch
- Matteo Schröpfer
- Julian Swoboda
- Moritz Schameitat
- Hungija Li
- Julian Brückner
Da unsere Gegner im Durchschnitt eine recht hohe DWZ aufwiesen als wir, waren wir uns bewusst, dass uns eine Herausforderung bevorstand.
Die Spiele begannen pünktlich um 9 Uhr, und unsere Moral erhielt einen zusätzlichen Schub durch mitgebrachte Süßigkeiten von Hungija. Sein Spiel war auch das erste, das endete. Bereits innerhalb der ersten Stunde zwang er seinen Gegner zur Aufgabe.
Die übrigen Partien blieben eine Weile ausgeglichen. Im Laufe der Zeit konnten Julian Brück-ner und Moritz Schameitat jeweils einen Mehrbauern erlangen mit vielversprechenden Stellungen. Bei Christian Reinsch und Matteo Schröpfer hingegen sah es genau umgekehrt aus, also mussten sie mit ungünstigeren Stellungen kämpfen.
Leider verschlechterte sich die Situation an den Brettern 1 und 2 zusehends, und wir mussten zwei Punkte unseren Gastgebern überlassen. Damit stand es zwischenzeitlich 2:1 gegen uns.
Moritz konnte jedoch seinen Vorteil weiter ausbauen und wandelte das Endspiel souverän in einen weiteren Punkt für unser Team um.
In Julian Brückners Partie wurden allmählich immer mehr Figuren getauscht. Am Ende blieben nur noch verschiedenfarbige Läufer übrig, was trotz des Mehrbauern nach über vier Stunden nur zu einem Remis führte. Der Zwischenstand lag somit bei 2,5:2,5. Das Ergebnis des Mannschaftskampfs hing nun von meinem Brett ab.
Nach einem chaotischen Mittelspiel mit Chancen für beide Seiten erreichte mein Spiel schließlich ein Turmendspiel mit einem Bauernvorteil für mich. Trotz Zeitnot gelang es mir, mit meinem Turm den gegnerischen König abzuschneiden und die Lucena-Stellung zu erreichen, ein theoretisch gewonnenes Endspiel. Trotz meiner Nervosität aufgrund der Zeitprobleme und der Punktsituation sicherte ich letztendlich den entscheidenden Punkt für uns. So verließen wir Bischofrode nach über fünf Stunden mit einer Bilanz von 2,5:3,5.
Julian Swoboda