Der letzte Tag, 07. Januar 2024:
Der Tag der Entscheidungen mit Spitzenpartien! Und ein unerwünschtes Vereinsduell: Malak gegen Flora. Doch ein Duell auf Augenhöhe war es schon deswegen nicht, weil Flora (mit Schwarz) heute deutlich stärker war und Malak viel zu viel Respekt mit in die Partie brachte. Bereits im 11. Zug wurden die Damen getauscht, im 18. Zug gewann Flora die erste Leichtfigur und im 29. die zweite und nach 47 Zügen die Partie.
Die nächste Spitzenpaarung gab es in der u14 bei den Jungs. Am Spitzenbrett spielten Hendrik Ehrath (SG 2011 Sennewitz) gegen Frederik. Im Vorfeld hatte ich dem Sennewitzer sogar leicht favorisiert und ich behielt Recht. Frederik bot, in schwächerer Stellung, im 25. Zug Remis an was abgelehnt wurde. Vier Züge später gewann Hendrik am Dameflügel eine Leichtfigur und ein starker Mattangriff zwang Frederik, nach 34 Zügen zur Aufgabe. Niederlagen gab es auch für Ali gegen Firdavs Komiljonov nach Turmverlust im 15. Zug und von Matteo gegen Fabian Fricke.
Auch Mareks Turnier ist es scheinbar nicht. Ein Eröffnungsreinfall in der Schottischen Eröffnung (7. …Lxc5) kostete für eine Leichtfigur gegen Timon Lübeck (SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg) und nach 29 Zügen gab er auf. In der Landesliga hatte er ihn noch besiegt.
Erfreuliches endlich mal von unseren u10 Mädchen! Sie spielten langsam, über eine Stunde und Marie gewann sogar ihren ersten Punkt! Mit Hilfe des umsichtigen Schiedsrichters, Aaron Gröbel, konnten wir die 56 Züge gegen Lea Huth sogar nachvollziehen. Auch Mathilda konnte spielerisch mithalten, wenn da nur das Feld f7 nicht wär (De7 und so…).
Niederlage, nach 20 Minuten, für Florian gegen Bela Sander vom USV und trotz offener g- Linie eben viel zu schnell.
Viel Arbeit gibt es trotzdem bei den Mädchen. Ich hatte die Freude, auf Anfrage von Mona (!), die Partie Mona Römmisch gegen Lea Franke mit beiden zu analysieren. Macht man doch gern für Herrn Michael und: hat Spaß gemacht! Vielleicht Lea zum Schluss nicht mehr, aber na ja, wenn man sich nicht traut anzugreifen, dann freut sich eben die junge talentierte Dame aus Hettstedt! Sariana, in derselben Altersklasse, gewann sicher ihre „Pflichtaufgabe“ gegen Sultan Aikümüsch.
Nun zu unserem u8- Talent, Luisa Winkler. In der unmittelbaren Spitze verlor sie heute zunächst zweimal. Zunächst, in Runde 5, gegen den späteren Sieger, Eneas Nagel. Hier öffnete sie mutig früh die Königsstellung (h3, g4), hielt lange mit, wurde aber nicht belohnt. In der 6. Runde hingegen startete sie mit 5 Figuren einen Riesenangriff gegen Gustav Reinhardt (beide SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg), „So eine Stellung möchte ich mal haben“, meinte ein Zeitzer Trainer. Luisa verpasste ein zweizügiges Matt und stärkere Züge, stand trotzdem, nach 32. Zügen mit 23,0 im Plus und übersah beim ersten weißen Angriff die Mattdrohung. Trotzdem hatten wir, kurz vor dem Mittag die erste Bezirksmeisterin 2024! In der 7. und letzten Runde allerdings tat sie sich, im Mädchenfinale, gegen Sarah Scharf (SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg) schwer und erkämpfte dann doch ihren vierten Punkt. Hier fehlte wahrscheinlich Konzentration und Kraft nach einem anstrengenden Turnier bei unserer jüngsten Teilnehmerin. Die Siegerehrung fand draußen statt, eine kühle Diskriminierung der u8!
Im Spielsaal wurde mit Runde 5 weiter gekämpft. Florian Bleuel, überlegen, mit Schwarz, gegen Valentin Koch (SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg). Mit 6,0 im Plus erhielt er ein ungültiges Remisangebot, dass er, nach 23 Zügen, auch noch annahm?
Bei den Mädchen gab es drei hochinteressante Schlussrundenpartien. Flora traf auf Greta Müller (SF Hettstedt), löste aber auch diese Aufgabe, nach anfänglichen Schwierigkeiten, sicher. Ihre stärkste Figur? Natürlich die Dame (auf offenen Linien mit Abzug!). Fast noch aufregender war die Partie von Malak gegen Mona Römmisch (die junge Dame verfolgt mich!). Beide waren trotzdem zu schnell unterwegs und Malak überraschte wieder mit aggressiver Eröffnung mit 6. f5 und Bauerngabel mit Springergewinn. Doch ihr sechszügiger Königsangriff mit Damegewinn war „allererste Sahne“. Sariana traf auf Nele Christoph vom SV Merseburg. „Wir haben Remis gemacht“, meinte Sariana nach 90 Minuten, aber… Ich konnte diese Partie leider nicht mehr analysieren, trotzdem unterstelle ich Sariana mal leichte Lustlosigkeit, eine klar gewonnene Partie siegreich zu beenden. Sie bot, im 21. Zug (Sofiaregel???, gilt hier nicht!) selbst Remis an, stand aber, mit Figur mehr, mit 3,6 mehr als deutlich auf Gewinn. Trotzdem durfte sie wenig später Bezirksmeisterin nennen und Lea machte, mit einem Sieg über Kira Polivets (SV Merseburg) unseren zweiten Doppelerfolg (u12w und in der u14w) perfekt.
In der u10w gab es noch einmal zwei (unnötige) Niederlagen. Marie spielte am Königsflügel richtig stark, fand aber nach Lxh3 das Matt in zwei Zügen nicht, weil sie lieber den Turm auf f1 haben wollte, stellte dann Figuren ein und wurde dann, nach 55 Zügen, von zwei Damen Matt gesetzt. Ähnlich Mathilda, die 23 Züge gegen Lea Huth dominierte und dann die Dame einfach einstellte.
Nun zur zweiten (ungeliebten) Vereinspaarung in der AK u14m, die für die tragisch-komische Medaillenvergabe in dieser Altersklasse wichtig werden sollte. Ali traf mit Weiß auf Frederik. Beide brauchten unbedingt einen Sieg. Nach ruhigem Beginn fand Frederik im 12. Zug eine Bauerngabel und vier Züge später eine Springergabel mit Turmgewinn und tauschte dann perfekt ab. Drei Züge vor dem Matt gab Ali, im 30. Zug auf. Doch am Ende fehlten Frederik 0,5 Bucholzpunkte an Platz 3, sehr schade. Die Siegerehrung fand jedenfalls ohne Ehrung für Frederik statt, doch ein Blick auf die nun offizielle Reihenfolge am nächsten Tag im Internet sah ihn doch auf Platz 3 mit 0,25 Punkten Vorsprung in der 3. Wertung, oh mein Gott! Nun, was ist Herr Michael?
Auch Marek Mischkewitz gewann seine Schlussrundenpartie gegen Jay Bhadarka (SV Eintracht 1990 Bad Dürrenberg), während Michael Korostin dem erfahrenen Ole Krüger (Naumburger SV 1951) unterlag.
Last but not least noch zur u12m. Dort führte Knut in den letzten beiden Runden seinen Kampf mit dem USV Halle weiter. Nach der Frühniederlage gegen Johannes Richter gewann er in der 5. Runde in seiner vielleicht besten Partie hier gegen Theobald Köhler (USV Halle) mit konsequentem Angriff und Mattplan zum Schluss. Interessant ist, dass Knut alle drei Punkte mit Schwarz erkämpfen konnte.
Kurz zur Bilanz für den Roten Turm bei diesem ersten Jahreshöhepunkt. Spielerisch gar nicht so schlecht, Glanzpunkte vor allem durch starke Mädchen, die drei Titel und zweimal Silber erkämpften. Flora Greither erkämpfte als einzige Siegerin alle Partien. Ob es noch Bronze bei den Jungs gibt ist noch zu klären.
Ansonsten stehen einige schwere Entscheidungen an, wer für den Roten Turm Ostern zur LEM fährt.