Titelflut für den Roten Turm
Endlich wieder eine Stadtmeisterschaft!
In seiner kurzen Eröffnungsrede an die 46 TeilnehmerInnen und deren Eltern, Trainern und Betreuern betonte Turnierleiter, Rüdiger Schneidewind, dass es nach vier Jahren endlich wieder eine Stadtmeisterschaft in Halle, gemeinsam mit dem USV Halle, gibt und vor allem, dass wieder alle Kinder- und Jugendaltersklassen ausgespielt werden.
Um es vorweg zu nehmen: es war eine rundum gelungene Veranstaltung, in der einfach alles stimmte in der gemeinsamen Organisation mit dem USV Halle (mein Dank gilt vor allem Peter Schmidt und seinen Helferinnen und Helfern), in der viele halfen (hervorragende Schiedsrichter Gustav, Marten und Johannes) und bei der am Ende sogar die finanzielle Seite stimmte.
Gespielt wurde in 6 Altersklassen und in 5 Turnieren. Die insgesamt 14 Mädchen wurden getrennt gewertet und die AK u16 und u18 spielten ein gemeinsames Turnier. Etwas schade war, dass 4 der 5 Turniere ungradzahlig waren.
Für den SV Roter Turm Halle waren 22 Teilnehmer plus, sagen wir 4 Gäste dabei, darunter auch der jüngste Teilnehmer, Arthur Kühnöl, von der KITA Weinberg (Geburtsjahr: 2018). In dieser jüngsten Altersklasse u8 wurde recht langsam gespielt, es gab wohl nur ein Schäfermatt und nur wenige Patts. Am Ende gewann ein Mädchen! Das ist alles ziemlich ungewöhnlich, aber ich glaube, es hat auch den beiden Schiedsrichtern viel Spaß gemacht mit den 11 Kindern zu arbeiten. Die spätere Siegerin, Luisa Winkler (SV Roter Turm), war meist deutlich überlegen, gewann in der 1. Runde, etwas glücklich, gegen Jonathan Frenzel, in der 2. Runde reichte der Figurenvorteil nur zum Remis gegen Theodor Brunner (GS Frohe Zukunft).
Gegen Julius Jeder benötigte sie gleich drei weiße Damen (es waren 5 Damen auf dem Brett!!) zum späten Matt. Schwierigkeiten bekam sie nur gegen Taaj Al Rafaai aus ihrer Trainingsgruppe in Runde 7. Am Ende gab es hier die einzige Niederlage. Überraschen konnten auch zwei Kindergartenkinder über ihr Ergebnis beim ersten Turnier: Kurt Meerheim (4 Siege) und Arthur Kühnöl (3 Siege). Das Bemühen zum Matt setzen war deutlich zu sehen und Kurt konnte sich sogar über die Bronzemedaille und Arthur über eine Urkunde freuen. Und in der jüngsten Altersklasse war eins zu sehen: Mädchenpower vom Roten Turm! Mit Taaj und Sophie Kern gingen Silber und Bronze an den SV Roter Turm. Bei den Jungen gingen Silber (Georg Schröter) und Bronze (Julius Jeder) an die GS „Frohe Zukunft“.
Gleiches (Mädchen)-bild auch in der Altersklasse u10. Lor Rached wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie gewann alle Mädchenduelle und unterlag in der Schlussrunde erwartungsgemäß Bela Sander (USV Halle), dem Sieger bei den Jungen. Bela Sander hatte in der 2. Runde die wichtige Partie gegen Phillip Petersen gewonnen, aber in der 4. Runde, gegen Florian Bleuel, nach spannendem Endspiel (4 Bauern gegen Springer und 2 Bauern (Bela); Computer sieht Florian hier vorn), ein Remis erreicht. In der letzten Runde gab es einen harten Kampf um Silber und Bronze.
Doch hier war Phillip deutlich der Bessere und konnte mit Dame und Turm auf der 8. Reihe Matt setzen. Silber und Bronze bei den Mädchen gingen an Marie Franke und Mathilda Ganssmüller (beide vom Roten Turm).
In der Altersklasse u12 gab es einen Doppelsieg für unseren Verein. Etwas überraschend für mich gewann Philipp Kappler die Konkurrenz bei den Jungen und damit seinen ersten Titel überhaupt. Wichtig für den Turniersieg war der Erfolg in einem ausgeglichenem Bauernendspiel gegen Matteo Pietracito (USV Halle) in Runde 4, das wohl durch das zu hohe Spieltempo von Matteo entschieden wurde. Am Ende hatte Philipp den entscheidenden Bauern mehr. In der letzten Runde wurde es aber noch einmal spannend. „Ich habe gegen Philipp gewonnen,“ informierte mich Ben Zeuner und so musste man doch noch einmal rechnen. Zwei Punkte in der 2. Wertung verhalfen Philipp zum Gesamtsieg in der u12 und Ben noch zu Bronze! Und auch hier gewann ein Mädchen vom SV Roter Turm. „Das Mädchen von euch ist ganz gut“, meinte der sehr umsichtige Schiedsrichter Gustav Polzin. Und in der Tat. Malak Jamalli spielte ein gutes Turnier, startete mit 2 aus 2 und gewann das direkte Mädchenduell in der letzten Runde gegen Rebecca Peters (Evangelische Grundschule) sicher. Einziges Problem der AK u12: es wurde generell viel zu schnell gespielt! Die AK u12 war meist früher fertig mit ihrer Runde als die u8!
Nur 6 Teilnehmer gab es in der Altersklasse u14. Aber auch hier gab es einen „zweifachen“ (Doppel)- Erfolg, auch bei den Mädchen. In der Gesamtwertung war Ali Jamalli vorn. Auch er gewann sein erstes Turnier. Er startete mit dem Sieg über Firdays Komiljonov (USV Halle). In einem spannendem Doppelturmendspiel entschied letztlich knapp die Zeit für Ali in diesem vorweggenommenen Finale. Doch Ali gewann in Runde drei auch gegen die Mädchensiegerin Sariana Hesse. Er hatte im Endspiel einen Turm mehr. Auch die zwei weiteren Runden konnte er gewinnen und erkämpfte damit als einziger Sieger die volle Punktzahl 5 aus 5. Sariana siegte in der vorletzten Runde in einer starken Partie, mit zwei Figuren mehr, nach 30 Zügen, gegen Firdays Komiljonov. Mit Silber für Lea Franke gab es auch hier eine weitere Medaille.
Doppelerfolg für unsere Jungen auch in der Altersklasse u16, allerdings ohne Konkurrenz. Im gemeinsamen Turnier gewann Marek Mischkewitz die wichtigen Vereinspartien gegen Elias Jafarov, Lillemore Seidlitz und Philip Le und unterlag in der 3. Runde nur Matteo Schröpfer, dem Sieger in der AK u18. Georg Spinka, unser zweiter Vertreter in der AK u16, erkämpfte gegen Matteo immerhin ein Remis, doch das reichte in der letzten Runde nicht. Vor allem durch die Niederlage gegen Alyson Kniesche (USV) verpasste er den Sieg. Alyson hieß die Siegerin bei den Mädchen in dieser sehr dünn besetzten AK (3 TeilnehmerInnen).
„Ich bin beim Turnier dabei und spiele stolz für Roter Turm u18…,“ das schrieb Matteo Schröpfer. Und stolz kann er sein, über einen überlegenen Turniersieg in dieser Altersklasse u18 vor der Konkurrenz aus dem eigenen Verein, denn es gab einen dreifachen Erfolg für unseren Verein und dazu noch den Mädchentitel für Lillemor Seidlitz. Platz 2 für Michael Korostin, immerhin mit zwei Siegen, und Bronze für Philip Le (Remis gegen Georg).
Insgesamt gewann unser Verein damit 9 von 12 möglichen Titel, dazu kommen 11 weitere Medaillen, was für eine Bilanz!
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