Verbandsliga Runde 3: AE Magdeburg III – Roter Turm Halle

Zittersieg in Magdeburg

Am ersten Advent bei schlechten Witterungsverhältnissen musste unsere erste Mannschaft nach Magdeburg reisen. In der dritten Runde der Verbandsliga war unser Gegner die 3. Mannschaft von SG Aufbau Elbe Magdeburg. Es stellte sich gleich heraus, dass die Heimmannschaft nur zu siebt angetreten und Nelly Adelmeyer somit leider umsonst angereist war.

Nach etwas mehr als drei Stunden Spielzeit erzielte Yury Golitsyn die Führung. Er gewann souverän mit Schwarz am vierten Brett. Durch ein Bauernopfer sicherte er sich den Entwicklungsvorsprung und die Initiative. Der weiße König hat es nicht aus dem Zentrum geschafft und wurde ständig angegriffen. Dies führte zu materiällen Verlusten und schließlich zur Aufgabe.

Aber nur fünf Minuten später verkürzten die Gastgeber den Rückstand. Am Brett sieben hatte sich Anton Kageler eine gute Stellung erarbeitet. Bei entgegengesetzten Rochaden griff er an, schwächte die Stellung vom schwarzen König und gewann einen Bauern. Im Gegenzug stellte seine Gegner Drohungen auf, was dazu führte, dass Anton einen Doppelangriff auf den König und Turm übersah und (vielleicht etwas zu früh) aufgab.

Zu diesem Zeitpunkt war die Partie von Lars Jungklaus am Brett drei bereits entschieden. Die beiden Spieler spulten die Theorie sehr schnell herunter, bis Lars dann einen taktischen Einschlag auf c7 mit dem Bauerngewinn fand. Der weiße Mehrbauer landete auf der 7. Reihe und nagelte Schwarz buchstäblich fest. Nach dem Abtausch von Schwerfiguren war der Bauer nur auf Kosten einer Leichtfigur aufzuhalten, wonach der Gegner aufgab.

Doch dann folgte der nächste Rückschlag. Am Brett fünf verlief die Partie von Markus Binnewies die meiste Zeit ausgeglichen. Im Mittelspiel manövrierten beide Spieler viel und landeten dann in einem Leichtfigurenendspiel, wobei Markus einen isolierten und der Gegner einen gedeckten Freibauern hatte. Markus leitete in das reine Bauernendspiel über und unterschätzte dabei die Stärke des gegnerischen Freibauerns. Der schwarze König wurde schnell aktiv, gewann einen Bauern nach dem anderen und somit die Partie.

Kurz darauf war auch die Partie von Gerrit Geldner am Brett zwei zu Ende. Nach einer langen Thoerievariante konnte zunächst keiner der beiden Spieler zum Vorteil kommen. Die einzige Chance in der Partie ergab sich, als Gerrit den Übergang ins Bauernendspiel erzwang. Durch eine geschickte Abfolge von Bauernzügen hätte er eine Zugzwangsstellung herbeirufen und den weißen König abdrängen können. Doch leider zog er seinen Bauern zu weit nach vorne, sodass Weiß das weitere Vorrücken der schwarzen Bauern stoppen konnte. Kurz darauf einigten sich die beiden auf ein Unentschieden.

Es stand also 3,5 zu 2,5 und wir brauchten noch einen vollen Punkt für den Mannschaftssieg. Und dieser eine Punkt war klar in Sicht. Dafür sorgte am 6. Brett Oleh Ovchynnikov mit den schwarzen Steinen. In einem wirren Mittelspiel (zwischenzeitig war ein Trippelbauer auf dem Brett) behielt Oleh die Übersicht und gewann einen Bauern. Das entstandene Läuferendspiel schien klar gewonnen zu sein. Vielleicht verleitete diese Einschätzung Oleh dazu, schneller zu spielen und im Zuge dessen einen abwegigen Plan zu wählen. Es verschwanden immer mehr Bauern vom Brett und es stellte sich heraus, dass mit dem restlichen Material die Partie nicht mehr zu gewinnen war. Nach vielen Gewinnversuchen stand das Unentschieden fest.

Es lag also an Matti, den fehlenden halben Punkt zu holen und somit den Matchsieg zu sichern. Im Mittelspiel ließ Matti eine Chance auf den Vorteil aus, wonach es in ein Turm + Läufer und später in ein reines Läuferendspiel ging. Nachdem Schwarz einen entfernten Freibauern schaffte, war Matti damit beschäftigt, diesen mit seinem Läufer zu stoppen und gleichzeitig zu versuchen, den eigenen Bauern nach vorne zu bringen. Schließlich bekamen die beiden Seiten die neuen Damen und angesichts des Dauernschachs einigten sie sich nach fünfeinhalb Stunden auf ein Remis.

Somit war für unser Team der erste Sieg in der Verbandsliga perfekt. Leider ließen wir dabei einige Brettpunkte liegen, welche später wichtig sein könnten. Das nächste Punktspiel findet im neuen Jahr statt.

YG