Nach den zweimaligen Aufstiegen der letzten zwei Jahre spielt die zweite Mannschaft nun in dieser Saison in der Bezirksoberliga. Wir treten als nominell schwächste Mannschaft an,
somit kann es nur um den Klassenerhalt gehen in dieser Saison. Ein weiterer Aufstieg sollte ausgeschlossen sein. Der erste Spieltag führte uns gleich zu einer Spitzenmannschaft dieser Liga, zum Naumburger SV II. Dort sollte sich (leider) auch gleich die gestiegene Spielstärke der Gegner bemerkbar machen. Letztendlich war für Emrah, Julian S., Julian B., Matteo,
Moritz, Christian, Frank S. und Michael nicht viel zu holen in der Domstadt. Jeweils ein Unentschieden gelangen Emrah, Christian und Frank gegen teils erheblich stärkere Spieler von der Wertzahl. Der Wettkampf endete mit einer 1,5 : 6,5 Niederlage für uns und der Bestätigung unserer Vorahnung, dass es ein weiter Weg zum Saisonziel Klassenerhalt werden wird. Außerdem feierten Emrah Nazim Sen und Michael Korostin ihre Debüts für die zweite Mannschaft.
Am zweiten Spieltag traten wir zuhause gegen die SG Sennewitz an, eine Mannschaft die von den Wertzahlen auf Augenhöhe mit uns war. Demzufolge war das Spiel extrem wichtig für unser Saisonziel. Es entwickelte sich ein äußerst enges Match für Huangjia, Emrah, Julian S., Moritz, Christian, Frederik, Ali (ein weiterer Debütant) und Michael. Die ersten beiden Bretter gingen leider verloren, was allerdings bei der DWZ-Übermacht der Gegner auch nicht
verwunderlich ist. Mit Niederlagen an den vorderen Brettern werden wir leben müssen in dieser Saison. Dafür gaben wir ab Brett 3 kein Spiel mehr aus der Hand und gewannen auf die knappste Art und Weise mit 4,5 zu 3,5. Siege gelangen Moritz, Frederik und Michael, generell hatten unsere jugendlichen Spieler einen großen Anteil an unserem Mannschaftserfolg. Ein gelungenes erstes Heimspiel mit 2 Mannschaftspunkten.
Der dritte Spieltag führte uns ins Mannsfelder Land zum SC Klostermannsfeld. Am Fehlen der römischen Nummer hinter den gegnerischen Mannschaften kann man schon erahnen, das wir öfters gegen die jeweiligen ersten Teams aus diesem Verein antreten, was die Schwere der Aufgabe zusätzlich verdeutlicht. Diesmal waren Markus, Huangjia, Emrah, Julian S., Julian B., Marek, Ali und Georg angetreten, um jeden Punkt mitzunehmen, den wir gewinnen können. Georg haben wir aufgrund vieler Spielerabsagen extra nachnominiert, um vollzählig antreten zu können. Nach nicht einmal einer Stunde und exakt 20 Zügen war die Partie an Brett 4 (Julian S.) schiedlich friedlich zu Ende. Ebenfalls mit Remis endeten auch die Partien an Brett 8 (Georg) und 6 (Marek) nach 70 bzw. 120 Minuten. Marek spielte das erste Mal für die zweite Mannschaft. Meine Partie an Brett 1 musste ich nach 2 Stunden 20 Minuten aufgeben. Ich hatte im Mittelspiel bereits 2 Bauern verloren und setzte alles auf einen Angriff am Königsflügel. Für diesen opferte ich sogar einen Springer um die Stellung zu öffnen. Mein Kontrahent Andreas Ripka verteidigte allerdings bärenstark und stoppte meine Angriffsversuche. Eine übersehene Springergabel auf Dame und König zwangen mich zur Aufgabe. Den zwischenzeitlichen Rückstand parierte Julian B. an Brett 5. Mit einem Turm mehr gewann er seine Partie souverän zum 2,5 zu 2,5 nach 2 Stunden 45 Minuten. 10 Minuten später musste leider auch Emrah an Brett 3 ein lange ausgeglichenes Bauernspiel mit jeweils einer Leichtfigur aufgeben. Etwas Glück hatte Huangjia an Brett 2. Die Partie endete
remis, allerdings in einer Figurenkonstellation, bei der nach Abtausch einiger Spielsteine Huangjia den Verlust einer Lichtfigur zu beklagen hätte. Beide Spieler übersahen allerdings diese Abtauschvariante und einigten sich auf unentschieden. Somit lagen wir zurück und die Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt lagen auf Ali an Brett 7. Diese Partie war ebenfalls lange Zeit ausgeglichen, wobei Ali die aktivere Stellung hatte. Im Endspiel verzettelte
er sich allerdings und gab kurz vor Matt nach dreieinhalb Stunden auf. Am Ende stand eine 3:5 Niederlage zu Buche, allerdings starke 3 gewonnene Brettpunkte, die auch noch wichtig werden können in der Endabrechnung.
Am vierten Spieltag gaben es bereits im Vorfeld einige organisatorische Dinge zu klären. Auf dem Papier hatten wir ein Heimspiel, allerdings stand uns unser Spiellokal nicht zur Verfügung. Eine Spielverlegung wäre schwierig zu terminieren gewesen. Auf unser Heimrecht zu verzichten und stattdessen auswärts anzutreten, war nicht in meinem Sinn. Somit blieb nur die Suche nach einer alternativen Spielstätte. Wir kamen schließlich im Hortgebäude einer Grundschule unter. Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an die
verantwortliche Hortleiterin für die Erlaubnis und an die zweite Mannschaft der Schachfreunde Hettstedt für die Flexibilität bei der Anreise. Die noch punktlosen Hettstedter traten in starker Besetzung an, um die erste Punktausbeute zu ergattern. Dies wollten Markus, Huangjia, Emrah, Julian B., Moritz, Christian, Marek und Georg natürlich verhindern. Nach anderthalb Stunden verlor leider Marek durch Matt die Partie am siebten Brett. Erneut war
es Julian B. der den Rückstand egalisierte. Durch ein Abzugsschach mit Damegewinn entschied er das vierte Brett für sich. Nach zweieinhalb Stunden gingen parallel zwei Partien zu Ende. Erfreulich war der Sieg Georgs am achten Brett. Weniger erbaulich war die Niederlage im Endspiel von Emrah. Zwischenstand 2:2. Ein enger Mannschaftswettbewerb zeichnete sich ab. Daran änderte auch der Ausgang an Christians sechstem Brett nichts. Unser
„Remiskönig“ spielte im dritten Spiel der Saison zum dritten Mal unentschieden. Ziemlich zeitgleich nach 3 Stunden 15 Minuten endeten die ersten beiden Bretter. Ich konnte mich mit den schwarzen Figuren erstaunlich gut gegen Dirk Michael behaupten. Es entstand ein Turmendspiel mit Mehrbauern für mich. Dieser minimale Vorteil war für mich allerdings nicht entscheidend, so dass ich in ein Remisangebot einwilligte. Bei der anschließenden Analyse der Partie, wäre sogar mehr drin gewesen, was natürlich eine korrekte Fortsetzung der Partie vorausgesetzt hätte. Diese Überzeugung hatte ich nicht an diesem Spieltag. Zu allem Überfluss verlor Huangjia seine Partie am zweiten Brett. Er musste bereits im Mittelspiel die Dame für einen Turm und eine Leichtfigur geben, hielt die Partie danach offen, im Endspiel allerdings war der gegnerische Materialvorteil nicht mehr zu
verteidigen. Somit lagen wir einen Punkt zurück und alle Augen waren auf die letzte Partie auf Brett 5 gerichtet. Dort hatte Moritz im Mittelspiel eine Leichtfigur geopfert, um die gegnerische Königstellung auszuhebeln und auf Angriff zu spielen. Sein Gegenspieler Dominik Becker fand allerdings gute Verteidigungszüge und so verpuffte der Angriff Zug um Zug. Das Spiel kippte und kurz vor dem Verlust eines Turms gab Moritz auf. Somit verloren wir wieder knapp mit 3:5 und sind jetzt nach Mannschafts- und Brettpunkten gleichauf mit
Hettstedt in der Tabelle. Da war es für dieses Jahr. Weiter geht es im Januar 2025.
Markus Wähler