Knappe Niederlage mit bitterem Nachgeschmack
Unglücklich, unverdient, ungerecht? Wie soll man die knappe 1,5:2,5 Niederlage zum Abschluss der Landesliga in der u16 bezeichnen? Fakt ist, dieses Stadtderby, wie immer spannend und umkämpft, angeblich ohne Bedeutung, wie ein Betreuer vom USV behauptete. Aber letzteres stimmt nicht. Schaute man auf die Tabelle vor dieser Begegnung so konnte man sehen, dass es durchaus ein Finale um Bronze war, für den USV Halle sogar ein Spiel um den zweiten Qualifikationsplatz für die Norddeutsche Vereinsmeisterschaft. So gesehen verwundert es, dass der USV, nun auch in der u16, nur mit drei Spielern angetreten ist, obwohl man 8 gemeldet hat. Das hatte zur Folge, dass ich einen sehr enttäuschten Marek Mischkewitz ohne Spiel wieder nach Hause schicken musste. Dazu gab es Probleme mit den Schachuhren. Aber dazu später.
Es begann, wie so oft in den Derbys, sehr ausgeglichen, fast zwei Stunden passierte wenig.
Nur unsere Mannschaftskapitänin, Nelly Adelmeyer, hatte von Beginn an so ihre Problemchen mit einem sehr aktiv spielenden Gustav Polzin, kam nicht zur Rochade und stand immer im Minus. Gegen das starke Zusammenspiel von Gustavs Figuren war sie, nach 26 Zügen, ohne Chance und musste aufgeben. Anders bei Friedrich, der gegen Carlo Patzschke gut begonnen hatte und nach 16 Zügen leicht im Plus stand. Doch nach zweieinhalb Stunden ließ die Konzentration bei ihm deutlich nach, auch traf er in der wohl entscheidenden Phase, beim Spiel auf der a- Linie, die Entscheidungen viel zu schnell, verlor dabei einen Bauern und gab drei Züge später auf. Der USV ging mit 2:1 in Führung, doch der Sieg war das noch lange nicht. Frederik Fiedler hatte sich am 3. Brett auf einen langen Kampf um das Unentschieden gegen Marten Lischka eingestellt. Allerdings, wirkliche Vorteile hatte keiner der beiden. Einziges Plus von Frederik war die Zeit. Marten Lischka kam geradeso in die Zeitkontrolle. Doch beim Umschalten der Uhren gab es nicht die erwartete Anzeige bei beiden. Im Nachhinein zeigte sich, dass ein falsches Programm eingestellt war. Doch zunächst wurde das manuell korrigiert und es ging mit 31 Minuten für Frederik und 30 Minuten für Marten weiter. Solange bis Marten mit 1.07 Minuten darauf hinwies, dass er ja gar keine 30 Sekunden für jeden seiner 8 Züge dazu bekommen habe. Was nun tun? Ich riet Frederik Remis anzubieten, was dieser aber eigentlich nicht wollte „…dann hätten wir ja verloren!“ Doch um ein sportliches Ende herbeizuführen einigten sich beide, nach über viereinhalb Stunden, dann doch und ich kann mich nur für dieses unrühmliche Ende, vor allem bei Freddy, der großartig und mit großen Siegeswillen gekämpft hat, nur entschuldigen und übernehme für diese unverdiente Niederlage die Verantwortung als Turnierleiter.