Der 2. Tag, 9. September 2023

Was für ein Wetter in Berlin! Und heute dann das Landesduell gegen die Schachzwerge oder wie Sven sagen würde die Schachzwerginnen. Überhaupt sind Landesduelle bei der Norddeutschen „in“. Auch in Magdeburg gibt es heute eins. Kurze Vorbereitung für Tessa und Annabelle, dann ging es, wie immer exakt pünktlich los. Allerdings war am 4. Brett auch alles wieder ganz schnell zu Ende. Flora hatte einen Plan und hoffte. Im Gegensatz zu Runde 2 erfüllte sich dieses Mal die Hoffnung. Ihre Gegnerin übersah die Mattdrohung mit Springer und Turm und der Rote Turm ging mit einem schwarzen Turm – Matt zum ersten Mal in Führung. Nur wenige Minuten später gewann Sariana Hesse auch ihre zweite Partie im Ersatzspielerturnier, etwas kurios. Mit dem Zug a5 wollte sie Matt setzen und ihre Gegnerin gab ihr auch sofort die Hand. Doch der weiße Bauer auf b5 hätte „im Vorübergehen“ schlagen können. Aber da hatte die Schiedsrichterin die Uhr schon angehalten. Gut wenn man die Regeln kennt. Aber zurück zu Runde 3 im Turnier u16w: nach 90 Minuten hatte sich die Situation an den drei noch laufenden Brettern verschlechtert. Tessa spielte inzwischen nicht nur gegen Paula Lahne sondern gegen zwei schwarze Damen nur mit ein paar Bauern. „Ich habe mich Matt setzen lassen“, kommentierte sie den 1:1 Ausgleich.
Wieder die Spitzenbretter. Und da war einiges los. Annabelle kämpfte mit zwei Türmen gegen die Dame von Luise Funke und auch Nelly, nach Minipatzer (Spieß), hatte so leichte Probleme mit Eva Breja. Doch Annabelle spielte überlegt und fragte dann, vor dreifacher Zugwiederholung Nelly nach Remisangebot. Annabelle durfte anbieten und es stand 1,5:1,5. Doch auf Nelly war, wie sooft Verlass. Ihr dritter Sieg (Matt mit zwei Läufern und Turm) an Brett 1 bedeutete den ersten Mannschaftserfolg hier und die weitere Vorherrschaft in der u16w in Sachsen-Anhalt bis Mai 2024.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einem Gruppenfoto wartete auf unsere Vier TuRa Harksheide von 1945 Norderstedt (Schleswig-Holstein), mit Farbwechsel. Und auch bei den Ersatzspielerinnen gab es eine hochinteressant Paarung: Flora gegen Martha mit dem bessere Ende für die Landesmeisterin, weil die „Vize“ einen eigenen Läufer eingesperrt hatte, den Martha aber zunächst gar nicht haben wollte.
Schlecht auch der Verlauf an den Brettern 3 und 4 beim u16w- Turnier. Viel zu schnell unterlag zunächst Sariana und auch Tessas Bestrebungen, noch ins Remis zu kommen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Nach zwei Stunden lagen wir wieder 0:2 zurück. Und das große Finale folgte noch. Annabelle und Nelly hatten es sehr aggressiv spielenden Gegnerinnen zu tun. Ani Petrosyans Dame war in die weiße Königsstellung eingedrungen und ein Turm und besonders ein Springer forcierten das Dauerschach, was am Ende, trotz Mehrbauer bei Nelly, auch gelang und unsere dritte Niederlage perfekt machte. Doch der Höhepunkt folgte noch. Zunächst spielte Annabelle, auch mit Bauern mehr, nur cool. Die Gegnerin versuchte ein Turmopfer auf h8. Doch Annabelle fand Se4+! Und spielte danach wie entfesselt mit sehr starken Zügen. Sie gewann die Dame, denn die Gegnerin ließ ihre Uhr herunterlaufen und kam mit 38 Zügen und nur einem Restspringer nicht mehr in die Zeitkontrolle und brachte Annabelle um das Matt setzen. Einfach Klasse und eine strahlende junge Dame, die ja angebliche kein Schach mehr spielen kann (Siehe erster Tag!) Na, aber! Ein toller Abschluss des Tages und der Abschied fiel mir sehr schwer.
Und noch eine kleine Überraschung, morgen geht es nicht gegen den HSK I. Die spielen gegen ihre eigene Zweite! Wieder geht es in Runde 5 gegen die TSG Oberschöneweide und die Vorbereitung schickte ich Nelly noch aus dem ICE!