Ach, war das in diesem Jahr wieder kompliziert und verfahren mit den Norddeutschen Vereinsmeisterschaften, der Meisterschaft von 8 Bundesländern im Norden Deutschland. Drei Mannschaften unseres Vereins waren im Prinzip qualifiziert. Doch nach der Abmeldung der Jungs und der Unentschlossenheit bei den u12- Mädchen, blieb nur unser Landesmeisterquartett in der AK u16w übrig, was durch Flora Greither am Ende ein Quintett wurde. Doch lange stand auch der Start dieser Mannschaft in Frage. Wegen zu später Meldung wollte man uns gar nicht haben, wir sollten uns ein Quartier außerhalb der Jugendherberge Ostkreuz suchen. Doch dann ging doch alles gut, 8 Mannschaften traten in dieser AK in Berlin an. Die Anreise der 5 übernahm dankenswerter Weise Frau Meurer.
Der 1. Tag, 8. September 2023
Erster Tag, 1. Runde. Der ICE brachte mich so schnell nach Berlin und die S-Ringbahn oder so ähnlich, schnell nach Ostkreuz, dass ich das Beste des Auftakts noch zu sehen bekam. Unsere Mannschaft bekam den Titelverteidiger SV Königsjäger Süd-West (Berlin) gleich zu Beginn. Flora, viel zu schnell am 4. Brett, hatte leider schon verloren. Tessa Meurer meinte dazu: „Sie hat verloren, weil ihre Gegnerin nicht das gemacht hat, was Flora wollte!“ Ist eine interessante Begründung. Tessas Partie am 3. Brett sah, wie die beiden anderen, sogar ganz gut aus, sie verlor dann aber gegen eine sehr aktiv spielende Gegnerin nach etwas mehr als zwei Stunden. Die Spitzenbretter kämpften. Annabelle Fiedler hatte, gegen die DWZ-Stärkste und Mannschaftskapitänin, ein Endspiel mit je einem Turm und dem Läuferpaar. Sorgen machte sie sich wegen eines Minderbauern, den ich aber als nicht spielentscheidend bezeichnen würde. Die Partie entschied aber, dass Annabelle keine Lösung für den gefesselten weißfeldrigen Läufer fand, obwohl es eine gab. Ohne diesen Läufer + den Bauern war aber die Partie nicht zu halten und Annabelle gab auf. Sehr anspruchsvolles Schach mit fiesen Momenten gab es am Spitzenbrett zwischen Nelly und Rosalie Schülke. Für die beiden Schwerfiguren (Dame und Turm) gab es lediglich zwei halboffene Linien, alles andere war durch stabile Bauernketten zugestellt, also Remis. Doch Nellys Gegnerin gab es nach Partieende selbst zu: „a5 war schlecht…“ Und in der Tat, es galt das Prinzip: wer sich zuerst bewegt, verliert! Plötzlich öffneten sich Linien und Nellys Dame marschierte auf die schwarze Grundreihe. Turm dazu, unabwendbare Mattdrohung und Aufgabe nach viereinhalb!! Stunden. Und das bei dieser Hitze. Eine tolle Leistung von Nelly. Schon deshalb hat es sich gelohnt, nach Berlin zu fahren!
Die Pause war kurz. Gegnerinnen in Runde 2: die 2. Mannschaft des Hamburger SK von 1830. Eine vielleicht lösbare Aufgabe wurde wieder schwer. Sariana, jetzt, nach ihrem Sieg im Ersatzspielerinnenturnier, im Team, hatte, erneut mit Schwarz, ziemlich schnell eine Figur weniger und kam nie richtig ins Spiel und übersah auch das Matt in 1 (mit zwei Türmen) nach 90 Minuten. Anders bei Flora. Sie hatte (fast) einen Springer mehr und griff mit diesem und Dame mutig an. Dabei unterschätzte sie aber drei verbundene Bauern am Dameflügel und der a- Bauer, ein Feld vor der Verwandlung, entschied, nach fast zwei Stunden, die Partie. Die Mannschaft lag erneut 0:2 zurück und wieder kämpften die Spitzenbretter. Doch es lief ähnlich, wie in Runde 1. Annabelle ärgerte sich am Ende. Sie hatte wohl einen Turm gewonnen, doch eine Drohung beim Königsangriff auf g3 nicht richtig berechnet. Analysen sind hier, nach der Runde, nicht möglich, weil es keine Durchschläge gibt und die Notationszettel abgegeben werden müssen. Also wieder 0:3 und Nelly, zum Schluss, dieses Mal aber ohne Probleme, sogar mit Damegewinn, zum erneuten 1:3. Ein wenig Frust herrschte schon und Annabelle behauptete sogar „kein Schach mehr spielen zu können“. Glauben wir ihr nicht, morgen geht es weiter.