4. Runde Verbandsliga: SV Roter Turm Halle – SV Merseburg

Stark umkämpftes Unentschieden

In der vierten Runde der Verbandsliga empfing unsere erste Mannschaft in der Johannesgemeinde die Gäste aus Merseburg. Nach dem Sieg in der letzten Runde wollten wir unsere Erfolgsserie fortsetzen und wieder punkten. Das Gleiche hatten auch die Gäste vor, denn sie waren in Bestbesetzung angereist.

Die schnellste Partie des Tages spielte Oleh Ovchynnikov mit Weiß an Brett sechs. Die Eröffnungsphase verlief ausgeglichen. Beim Damentausch übersah Oleh, dass Schwarz einen seiner Zentrumsbauern gewinnen konnte. Es kam zu einem Turmendspiel, wo Schwarz den Mehrbauern im Zentrum zur Geltung bringen konnte. Als es kurz vor dem Verlust des zweiten Bauerns stand, gab Weiß auf.

Die Gäste konnten ihren Vorsprung weiter ausbauen, als Anton Kageler sich geschlagen geben musste. In der Eröffnung nahm Anton einen Gambitbauern an und geriet danach unter Druck. Leider verpasste er zwei Chancen sich zu bfreien und so kam Weiß zum Qualitätsgewinn und schließlich zum vollen Punkt.

Am fünften Brett schaffte es Markus Binnewies mit schwarzen Steinen nach der Eröffnungsphase sich zu befreien, seine Figuren aktiv aufzustellen und einen Raumvorteil am Damenflügel zu erlangen. Leider verpuffte dieser Vorteil nach dem Abtausch von fast allen Figuren. Das entstandene Endspiel mit gleichfarbigen Läufern war klar remis. Doch dann nahm die Partie eine sehr unglückliche Wendung für Markus. Er schob einen Bauern nach vorn und übersah dabei, dass der weiße König diesen Bauern und den ihn deckenden Läufer gleichzeitig angreifen kann. Dies führte dann zum sofortigen Verlust.

Ebenfalls dramatisch endete die Partie von Nelly Adelmeyer. Im Mittelspiel gelang es Nelly nach einem Fehler von Schwarz, einen Bauern zu gewinnen. Nach einem unglücklichen Springerzug ihrerseits ging aber der Großteil des Vorteiles wieder verloren. Doch das Spiel von Schwarz in einem Springerendspiel war nicht perfekt und so bot sich eine weitere Gelegenheit für Nelly auf Gewinn zu spielen – leider ungenutzt. Schließlich kam es zu einer komplexen Stellung mit drei weißen Bauern gegen Springer und zwei Bauern. Aufgrund des aktiveren Königs und einer schlechten Springerstellung hatte Weiß hier gute Remischancen. Leider wählte Nelly eine falsche Fortsetzung und verlor einen Bauern nach dem anderen und somit die Partie.

Doch der Wettkampf war nicht hoffnungslos verloren. Für den Ausgleich sorgten die Spieler an den ersten vier Brettern. Am Spitzenbrett gewann Matti Adelmeyer mit Schwarz schon früh in der Eröffnung einen Bauern. Daraufhin griff sein Gegner am Königsflügel an und opferte einen Springer auf h7. Doch das Figurenopfer erwies sich als unkorrekt. Matti verteidigte gut, wehrte alle Drohungen ab und gewann sogar eine weitere Leichtfigur, wonach der Weiße aufgab.

An Brett vier lief die Partie von Yury Golitsyn (mit Weiß) mehr auf positionellen Bahnen. Zunächst schaffte es keine der beiden Seiten, zum Vorteil zu kommen. Als dann die Zeitnotphase kam, tauschte Schwarz ungünstig ab und erhielt einen isolierten Bauern. Im entstandenen Endspiel mit weißem Springer gegen schwarzen Läufer konnte Schwarz nicht alle von seinen Schwächen gleichzeitig verteidigen. So gewann Yury den Isolani und kurz darauf die Partie.

Mit einem schönen Mattangriff endete die Partie von Gerrit Geldner an Brett zwei. Zuvor entstand eine Stellung mit entgegengesetzten Rochaden. Während der Königsflügel durch die vorbeigeschobenen Bauern für den weißen König perfekten Schutz bot, fühlte sich der schwarze König am Damenflügel schon sehr bald nicht mehr sicher. Gerrit riss die b-Linie auf und schickte den gegnerischen König auf einen langen Marsch durch das ganze Brett. Es folgten Qualitätsgewinn und krönende Mattkombination.

Die Partie von Lars Jungklaus an Brett drei verlief sehr lange ausgewogen. Lars griff am Königsflügel an, doch Weiß hielt die Stellung im Gleichgewicht. Nach dem Verschwinden von Schwerfiguren vom Brett entstand ein ausgeglichenes Endspiel, wo Weiß allerdings die falschen Leichtfiguren abtauschte. Lars behielt den Springer, der den weißen Läufer klar dominierte. So gewann er zwei Bauern und erhielt einen entfernten Freibauern auf der a-Linie. Als dieser in Gang gesetzt wurde, musste Weiß dafür seinen Läufer geben und verlor später die Partie.

Mit acht resultativen Partien war der Match sehr umkämpft. Das Mannschaftsunentschieden ist somit ein logisches Ergebnis, wobei wir eine gute Chance liegen gelassen haben, den weiteren Mannschaftspunkt zu sichern.

YG