Deutsche Jugendmeisterschaft 2025 in Willingen

Zweiter Tag, 8. Juni 2025

Flora

Flora

Sehr guter Start in die DEM, nach pünktlichem Rundenbeginn. Die Vorbereitungen kamen aufs Brett und die Mädchen starteten aggressiv, mit sehr starken Angriffsplänen, Flora, klare Favoritin, gegen Juliane Lüken (SK Bremen-West), gewann nach einer Stunde und 20 Zügen. Im Damengambit erhielt sie ein starkes Zentrum und großen Raumvorteil. Und wie abgesprochen setzte wenig später, also fast zeitgleich auch Greta Müller Matt.

Julian hingegen zeigte sich gegen den klaren Favoriten vom Barnimer SF Sizilianisch gut vorbereitet. Dametausch schon nach 17 Zügen und zeitweise sogar leichte Vorteile, weil aktiv mit Weiß. Allerdings wurde schnell vieles getauscht und nach 35 Zügen entstand ein Endspiel mit je 5 Bauern und Läufer (Julian) gegen Springer mit etwas weniger Zeit. Ali Jamalli schrieb nach dreieinhalb Stunden: „Er schafft es, remis zu halten.“ Doch im 42. Zug, kurz nach der Zeitkontrolle, hatte Julian die Chance die Leichtfiguren zu tauschen, entschied sich aber für Risiko und auf den entfernten Freibauern zu setzen – der entscheidende Fehler? Doch auch sein Gegner spielte in der Folge nicht optimal. Mit Beginn der 5. Stunde schrieb Julians Vater: „Es ist mega spannend!“ Doch Julian kam leider nicht dazu, seinen Freibauern auf g7 zu verwandelt, trotz Mehrfigur. Und so gab es, in dieser denkwürdigen Partie, nach fünfeinhalt Stunden und 71 Zügen doch eine Niederlage. Julian gab auf, nach großem Kampf, einfach toll!

Aber es gab an diesem ersten Tag ja noch eine 2. Runde. In dieser zweiten Runde durfte übrigens der zweite Sachsen-Anhaltinger, Ole Ziem (USC Magdeburg), gegen Fadeev spielen! Im Prinzip haben beide nur die Gegner kurzerhand getauscht, denn Julian traf auf Oles ersten Gegner.
Julian traf also, nach kurzer Pause und kurzer Vorbereitung, auf Lian König (SF Schwerin) und war dieses Mal selbst der Favorit. Doch so genannte leichte Gegner gibt es hier nicht, wie sein Vati richtig feststellte. Und so musste Julian um jeden kleinen Vorteil kämpfen. Er erhielt ein gespiegeltes Läuferfianchetto am Königsflügel und gewann im Zentrum, durch eine Bauerngabel, Material und hatte in der Folge auch klare positionelle Vorteile. Die vielleicht zu frühe Aufgabe des Schweriners im 29. Zug, nach über drei Stunden, kam für mich dann doch überraschend (-2,7), ist für Julian, nach der langen Partie vom Vormittag ganz gut.
Bereits nach rund 90 Minuten unterlag Flora gegen Maria Klymenko (SC Borussia Lichtenberg) und ich fragte mich zuerst warum. Flora kam nicht zur Rochade und sah sich dann einem weißen Angriff mit einem Turm und zwei Springern gegenüber. Aaron analysierte „eine Panne in den ersten Zügen der Alapin-Variante in der Sizilianischen Verteidigung…“ Ab dem 20. Zug stand für Floras Gegnerin ein Matt in 6 und Maria Klymenko spielte das ohne Gnade und schaffte das Matt letztlich in 4 Zügen mit den zwei Riesenspringern. Stark gespielt von der Berlinerin und Zeit für eine ausgiebige Analyse.
Am Abend war dann auch noch Zeit „für ein paar „Rätsel“ (sicher Taktikaufgaben?), Gesang und die Schwimmhalle bei „bester Laune“, wie Aaron schrieb. Gute Voraussetzungen für den dritten Tag mit nur einer (Nachmittags)-Partie.