Fünfter Tag, 11. Juni 2025:
Das bisher doch schwache Abschneiden unseres Bundeslandes ist vielleicht auch der Grund für die erneut spärliche Berichterstattung. Landesschachjugend so lala, Schachzwerge Fehlanzeige. Der USV Halle meldete am 9. Juni: „DJEM 2025 in Willingen mit drei USV-Teilnehmern…“ Ist etwas peinlich, weil ich zähle 4 mit David Fritzsche, ab heute, wenn die AK u8 beginnt.
Heute ist Welt-Spiele-Tag und in Willingen gibt es die Runden 5 und 6. Vor dem Frühstück wurde die Vorbereitung wiederholt. Die Bilanz: zweimal nicht verloren, sprich zweimal Remis am Vormittag.
Flora traf auf Teodora Georgieva (SV Empor Berlin) und ging, nach ihrer hier Lieblingseröffnung mit Weiß, mit leichten Vorteilen und Mehrbauer ins Mittelspiel. Doch den isolierten d- Bauern konnte sie nicht halten, dann wurde einiges abgetauscht, die Partie verflachte und mit je 5 Bauern nährte man sich dann schnell dem „Remishafen“. Nach dem Springertausch im 38. Zug war alles vorbei und im 50. Zug reichte man sich die Hand.
Julian und sein Gegner in der 5. Runde Levi Adrian Rusch (SV Bad Oldesloe) aus Schleswig-Holstein wählten die französische Eröffnung. Eine wechselvolle Partie mündete schließlich in ein Schwerfigurenendspiel, zeitweise mit Minderbauern für Julian. Er bekämpfte geschickt einen gefährlichen Freibauern auf d3 und hatte plötzlich selbst einen Bauern mehr. Doch auf Grund der weißen Bauernstruktur und der Drohungen der starken schwarzen Dame entschied sich Julian in Richtung Dauerschach und nach 35 Zügen einige sich man auch hier auf ein Remis, ein gerechtes Ergebnis.
Wie Thomas Mehlhase, der jetzt auch vor Ort ist, schrieb, es gibt ja wieder einen Nachmittagsrunde. Zwei GegnerInnen aus Hessen warteten auf Flora und Julian. Er traf auf Illia Shneider (Schachforum Darmstadt 1994). Julian bewies zunächst strategisches Geschick im Sizilianer. Lange ausgeglichen schien die Partie plötzlich in Richtung seines Gegners zu kippen. Doch Illia Shneider nutzte die Chancen nicht und Julian aktivierte seine Figuren und hatte eine sehr fiese Mattidee. Gegen 35. …g4 fand sein Gegner keine Lösung mehr und gab, nach drei Stunden, einfach auf. „Stark von Julian,“ kommentierte Ali Jamalli.
Etwas komplizierter war es bei Flora gegen Aurelia Wolf (SK Bad Homburg 1927). die wieder länger spielte als Julian. „Bei Floras Partie blieb mein Herz kurz stehen (um Gottes Willen) als sie im 4. Zug die Variante vertauschte. Zum Glück war auch die Gegnerin nicht in Gewinnstimmung…“, schrieb Aaron. Schneller Dametausch (19.) und viele Ideen von beiden führte wieder zu einem Leichtfigurenendspiel Läufer (Flora) gegen Springer mit der besseren Bauernstruktur bei Flora. Doch das Endspiel war ähnlich kompliziert wie gegen Lotte. Beide versuchten noch etwas, doch nach 52 Zügen und über 4 Stunden sahen beide es ein. Trotz leichter Vorteile für Flora war die entstandene Stellung nicht zu gewinnen. Damit 2,5 Punkte heute für unsere Beiden und keine Niederlage. Und: die letzte Doppelrunde ist vorbei. Zur Belohnung ging es am Abend noch in die Freizeithalle und dann schnell ins Bett. „Dirk (der Vati von Greta) sind sehr stolz auf die Kinder und wir wissen, ihr seid es auch…“ schrieb Aaron noch. Das kann ich aus der Ferne nur bestätigen.