Bereits eine halbe Stunde vor Spielbeginn ist die erste Hettstedterin Greta Müller bereits angekommen mit ihrem Vater. Kurz darauf trifft auch ihre Kontrahentin Flora ein, die beiden haben schon etliche Partien gegeneinander bestritten und verstehen sich super. Die beiden Väter nahmen sich 2 Stühle und warteten im Flur, bis ihre beiden Töchter fertig gespielt haben.
Kurz nach 9 Uhr kam Emil, leicht verspätet aber entschuldigt, als letzter ins Spiellokal und damit waren alle Bretter besetzt:
(links Roter Turm beginnend mit Schwarz, in Klammern DWZ)
Emil Kreusch (1443) gegen Luca Buchmann (1503)
Sven Wusterhausen (1292) gegen Florian Manteuffel (1326)
Lillemor Seidlitz (ohne) gegen Lennart Engel-Witte (1279)
Flora Greither (1179) gegen Greta Müller (943)
Die Partien, wo wir weiß hatten, wurden ungewöhnlich schnell gespielt, aber jeweils mit erheblichen Vorteilen für uns. Während Flora als erstes an Qualität gewann, folgte Sven dem Beispiel und gewann im 9. Zug sogar eine ganze Figur. Während bei Lillemor und Emil die Bretter noch ausgeglichen waren, drängte Flora den gegnerischen König an den Rand und auf einmal hatte sie etliche Bauern und einen ganzen Turm mehr. Sven jedoch musste nach einem ungenauen Zug mit dem enormen Tempo zurechtkommen, was Florian hier aufs Brett legte und einige Züge später war der Leichtfigurenvorteil nur noch minimal vom Vorteil, denn Sven verlor 2 Bauern und musste hier sehr genau weiterspielen um nicht noch in Rückstand zu geraten.
An Brett 3 sah sich Lillemor leider gezwungen, einen Turm zu verlieren, denn der Gegner bedrohte diesen mit dem Läufer. Zwar könnte sie den Läufer mit dem Springer schlagen, doch dann würde eine Springergabel auf Dame und König folgen. Lillemor zog hier die Dame weg, doch ab da war kaum noch was zu machen.
Unterdessen gewann Emil das Zentrum für sich, hatte dafür aber Bauernnachteil auf dem Damenflügel. Dann geschah etwas an Brett 4. Flora gab dem König keine Felder mehr zum bewegen und schnitt alle Wege mit ihren beiden Türmen ab. Greta erkannte die Situation und opferte ihren Turm für einen Bauern und Flora schlug diesen mit dem König. Daraufhin war Greta dran, doch alle Bauern waren blockiert und der König konnte nicht mehr ziehen. Es war Patt und damit je einen halben Punkt für die beiden Jüngsten am heutigen Tag.
Während Greta sich darüber freute, war Flora gar nicht mit dem Ergebnis zufrieden.
An Brett 2 musste Sven das Endspiel perfekt spielen, um hier noch einen Punkt zu holen, doch die Situation war nicht einfach. Nur noch ein Randbauer am Damenflügel, dem gegenüber 3 verbundene Bauern; nur noch 2 Bauern am Königsflügel und auch da gegen 3 verbundene Bauern. Immerhin hatte Sven noch einen Springer, was materieller Ausgleich bedeutete, doch zu viele Bauern konnte er hier nicht mehr abtauschen, weil dann wäre die Partie verloren. Die Chance ergab sich, als er mit dem König einen Schritt schneller in die Stellung eindringen konnte, doch aus irgendeinem Grund zog er den Springer, um Schach zu geben, und ab da ging es nur noch bergab. Der Springer wurde immer wieder vom König attackiert und bis auf die eigene Grundreihe zurückgedrängt, hatte der Gegner hier so viel Raum und Tempo gewonnen, dass ein Sieg für Sven unmöglich war. Er gab vorzeitig auf.
Etwa zur gleichen Zeit gab dann auch Lillemor auf und Hettstedt lag bereits 2,5 zu 0,5 in Führung. Emil spielte mit gleicher Turm- und Bauernanzahl ein eher ausgeglichenes Endspiel. Am Ende einigten sie sich auch auf Remis und Hettstedt gewann 3 zu 1, eine sehr unglückliche Niederlage für uns.
Am 17.03.2024 geht es dann nach Sangerhausen. Auch wenn wir rechnerisch keine Chance mehr auf den Aufstieg haben, versuchen wir noch so viele Punkte wie möglich zu bekommen.
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Sven Wusterhausen