Ende gut, Bronze gut
Mit 5 Kindern ging es zum frühen Finale der Landesliga u12. Unser Gegner in der 5. Runde war seit Dezember 2024 bekannt: der USC Magdeburg. Ich hatte entschieden, zwei Kandidaten für Brett 4 zu nominieren und so musste ich, kurz vor Beginn der Runde, eine schwere Entscheidung treffen.
Glücklicher Sieg gegen den USC
Die Entscheidung fiel zugunsten von Knut Meurer. Florian Bleuel konnte inzwischen gegen den USV-Ersatzspieler glänzen und gewann mit Turmopfer und einem auch später, unter den Trainern, noch viel diskutiertem Schwerfigurenendspiel.
Aber zurück zum Wettkampf gegen die Magdeburger. Nach 45 Minuten war es absolut ausgeglichen. Dann hatte Knut plötzlich einen starken Mattangriff mit Dame, Springer und Läufer auf den freistehenden König. Doch in dieser heißen Phase hätte er, im 33.Zug mit Lxe2, seine Dame eingestellt. Doch seine Gegnerin, Viktoria Schwalbe, hatte das glücklicherweise nicht gesehen und so durfte Knut weiter am Matt „basteln“. Einmal verpasste er noch das Matt in 2, doch im 42. Zug kam das Matt nach 75 Minuten und unsere, etwas glückliche Führung. Kurz vorher hatte es am 3. Brett ein, allerdings unkorrektes, Remisangebot gegeben. Malak Jamalli war in ein Bauernendspiel mit Mehrbauer geraten. Kann Malak Bauerendspiel? Diese Frage muss mit einem klaren Jein beantwortet werden und so nahm sie das Angebot, nach Nachfrage bei Julian, nach 90 Minuten, lieber an. Der Zwischenstand von 1,5:0,5 und der Blick auf Floras Partie machten große Hoffnung. Und tatsächlich. Plötzlich kam die Info aus dem Spielsaal: Flora hat (seit dem 25. Zug) eine Figur mehr! Schnell bildete sie einen Freibauern und nach über zwei Stunden war dieser Wettkampf gewonnen! Julian Brückner konnte nun, am ersten Brett, mit zwei Bauern mehr, ohne jeden Druck gegen Ole Ziem weiterkämpfen. Doch sein Gegner war ziemlich siegessicher. Nach zweieinhalb Stunden „veropferte“ sich Julian in dieser interessanten Partie leider und verlor wenig später deutlich. Doch das 2,5:1,5 brachte uns auf Platz zwei und fast die sichere Medaille. Nur welche würde es werden?
Und nun schlug aber in der letzten Runde wieder der Computer, ausgerüstet mit dem tollen System zu. Dazu reicht ein Blick auf die Ansetzungen: wir gegen die Schachzwerge Magdeburg (natürlich in Bestbesetzung!) war klar, USV Halle I gegen USV II (übrigens nur mit drei Spieler), zum Titelgewinn, und USC Magdeburg gegen den 1. SC Anhalt (ohne jegliche Chance auf Sonneborn-Berger-Punkte). Für uns hätte ein 2:2 für Silber gereicht und ich musste erneut eine Entscheidung hinsichtlich Brett 4 treffen. Wer kann gegen den erfahrenen Johan Pflug bestehen. Ich entschied mich letztlich erneut für Knut, vielleicht ein Fehler, denn dieses Mal dauerte seine Partie wieder nur 50 Minuten. Inzwischen besiegte Florian, ganz nebenbei, ebenfalls Knuts Gegner aus Runde 5.
Knut wurde (wieder einmal) ein gefesselter Läufer zum Verhängnis und vor allem eine schwache Grundreihe. Und so kam das Grundreihenmatt und der frühe Rückstand. Auch Malak spielte zu dieser Zeit bereits mit einer Figur weniger und Flora war gegen Johannes Rössling unter starken Druck geraten. Und dann ging es, nach 90 Minuten ganz schnell. Malak musste aufgeben und wenig später auch Flora. Die Schachzwerge waren in dieser Besetzung für uns einfach zu stark. Dafür begann nun das große Rechnen um Bronze. Zur gleichen Zeit ging die Partie zwischen Lotte Nönnig und Julian weiter, natürlich das letzte Paar im Spielsaal, der sich schon nach 90 Minuten sichtlich gelehrt hatte. Man wollte nach Hause und so wurde tatsächlich die Partie zwischen Lotte und Julian unterbrochen und die Siegerehrung durchgeführt. Als erstes wurde der neue Landesmeister gekürt: Glückwunsch an den USV Halle I! Unser Quartett bekam Bronze und dann konnten die beiden weiterspielen. Eine niveauvolle Partie mit einem gefesselten Bauern und einem gefesselten Turm von Lotte auf der Diagonale a8-h1. Vielleicht war Julians Bauer auch vergiftet, auf jedenfall gewann Julian einen Turm und 90 Minuten nach der Siegerehrung gab Lotte Nönnig auf. 1:3 Niederlage gegen die Schachzwerge zum Schluss und viele Diskussionen über das System Landesliga u12. Einige meinten: „Das System ist krank!“ Ich kann mich dem nur zufrieden anschließen.