1. Spieltag Bezirksklasse Halle Nord

Der erste Spieltag und wir durften nach Merseburg fahren. Das ist immer eine entspannt kurze Zugfahrt und ein Spaziergang vorbei am Gotthardteich, wo in der

Ferne zwei Schwäne das Gewässer überwachten. Ein Rabe flog herbei und überwachte unseren Kreuzübergang zur Spielstätte, bei der wir freudig begrüßt wurden von Carsten Suhl, der sich dieses Mal vorbereitet hatte und die Uhren vor der Ankunft eingestellt wurden.

Dann wurden die Begegnungen an den einzelnen Brettern vorgelesen:

1. Suhl, Carsten (1563) gegen Wusterhausen, Sven (1368)
2. Ghriwati, Mohamad (1317) gegen Greither, Flora (1373)
3. Kovanovic, Momir (1347) gegen Jamalli, Ali (1266)
4. König, Marius (1236) gegen Jamalli, Malak (1045)

Sven

Sven

An Brett 1 überraschte mich Carsten Suhl mit einer Nimzo-Indischen Verteidigung, aber ich spiele das sehr gerne und aus der Eröffnung heraus und auch im Mittelspiel war der weiße Anzugsvorteil heftig zu spüren. Das Läuferpaar und die Türme standen hier für weiß deutlich besser, während Schwarz mit der Dame versuchte das Schlimmste zu verhindern. Sven, der am Tag vorher ausgelassen das Straßenfest der Schwetschkestraße bis zum Ende besuchte, hatte sichtlich Schwierigkeiten die Spannung der Partie hochzuhalten. Als nur noch Türme das Spiel beherrschten, konnte Carsten Suhl mit einem aktiven König sämtliche Fluchtversuche des letzten Turms verhindern und Sven gab vorzeitig auf.

Malak

Malak

Circa eine Stunde früher war die Partie von Malak vorbei, die sich in einem schwierigen Bauernendspiel (je 3 Bauern) befand und um ein Remis kämpfte. Doch ihr Gegner war hier in der Initiative. Malak zog einen F-Bauern vor, statt mit ihrem König zu folgen und verlor dadurch einen wichtigen Schritt, um das Remis halten zu können. Der Merseburger sammelte genüsslich einen Bauern ein und konnte zur Dame umwandeln und Matt setzen.

Ali an Brett 3 konnte bereits in der Eröffnung eine Leichtfigur gewinnen, doch Momir fängt immer dann an am besten zu spielen, wenn er etwas weniger oder mehr hat. Ali versuchte zunächst die Stellung geschlossen zu halten, sah sich jedoch sehr aktiven Türmen gegenüber, die ständig versuchten, einsame Bauern aufzulesen. Ali spielte hier einige Zeit sehr defensiv. Erst als Malak bereits verloren hatte und auch bei Sven die Stellung nicht mehr so vorteilhaft aussah, kombinierte Ali seine zwei Türme und den weißfeldrigen Läufer so, dass ein Matt in 1 unverhinderbar war und Momir gab auf.

Flora und Ali

Flora und Ali

Flora spielte am längsten. Zwischendurch hatte sie in der Partie mal fünf Bauern auf der sechsten Reihe platziert und es sah so aus, als würde die Partie noch mal von vorn beginnen. Doch Mohamad nutzte seinen leichten Raumvorteil aus und irgendwann standen zwei Türme auf der sechsten Reihe. Nach viel Materialabtausch versuchte Flora, die um den 1-2 Rückstand wusste, mit einem Läuferopfer ihre Bauern zur Umwandlung zu bewegen, und auch ihr König schritt voran, um eigenhändig weiße Bauern zu erschlagen. Der Gegner gab die Figur dann zurück und ein Randbauer reichte am Ende aus, weil Floras König geblockt wurde, um unsere etwas unglückliche, dennoch verdiente Niederlage zu besiegeln.

Auf dem Rückweg wollten wir uns noch das berühmteste Gefangenenpaar der Stadt anschauen, doch dieses Paar hält sich gerade im Tierpark Petersberg auf und so sahen wir nur einen leeren Rabenkäfig am Dom und Flora übersetzte die Sprache, die auf der Steintafel die Legende erzählte, für alle und stellte fest, dass es total unfair ist, weiterhin echte Raben dort gefangen zu halten.

Gruppe

Gruppe

Begleitet wurden wir von Floras Vater, der auch die Fotos gemacht hat und sich gern unsere Partien angeschaut hat. Vielen Dank.
Am 20. Oktober geht es weiter in der Johannesgemeinde. Wir empfangen das vierte Team aus Hettstedt, das sich 2-2 von Sangerhausen getrennt hat.

Sven Wusterhausen