Alles hat ein Ende
Der 7. Spieltag bescherte uns ein erneut ein Auswärtsspiel, diesmal beim Teutschenthaler SC. Wir reisten in Bestbesetzung mit Ferdinand, Christian, Matteo, Julian S., Moritz und Huangjia an. Ich nutze die Gunst der Spielfreiheit zu einer morgendlichen Radtour ins Hallenser Umland und besuchte die Schachspielenden. Beim Eintreffen am Spielort begegnete mir Huangjia schon auf dem Parkplatz. Er hatte die Partie am sechsten Brett erfolgreich für sich gestalten können und bleibt damit weiter ungeschlagen in dieser Saison. Der Blick auf die noch laufenden Spiele nach ca. 2 Stunden Spielzeit war auch vielversprechend. Ferdinand hatte sich am Spitzenbrett eine super Ausgangslage mit 2 Mehrbauern gegen Karl Klingsporn, immerhin 100 DWZ-Punkte mehr, erarbeitet. Im Läuferendspiel reicht es allerdings nicht zum vollen Punkt. Ferdinand büßte einen Bauern ein und der andere Bauer ließ sich nicht umwandeln, somit endete die Partie remis. An Brett 2 hatte Christian mit Mario Lindner (1832 DWZ) eine ganz schwere Aufgabe zu meistern. Er hatte nach 2,5 Stunden eine Qualität weniger, dafür aber Mehrbauern. Im Endspiel zeigte sich letztendlich die Klasse des spielstärkeren Spielers. Herr Lindner gab die Qualität zurück und wäre mit einem Freibauern durchgebrochen in Richtung Grundlinie. Christian gab danach auf, 1,5 :1,5 der Zwischenstand.
Nach über 3 Stunden bahnte sich an Moritz‘ Brett 5 die nächste Entscheidung an. Er verbesserte stetig seine Stellung und drang schließlich mit Dame und Turm auf die 7. Reihe ein, gewinnt eine Leichtfigur und anschließend durch Aufgabe auch die Partie. Moritz bleibt damit ebenfalls weiter ungeschlagen. Somit führten wir wieder und der Blick auf die beiden verbliebenen Partien ließ die Zuversicht wachsen, hier knapp als Sieger aus der Begegnung zu gehen. Es waren ausgeglichene Stellungen entstanden die zumindest remis verdächtige Züge hatten.
Matteo hatte sich am dritten Brett einen leichten Vorteil von einem Mehrbauern erspielt. Es war ein Schwerfigurenendspiel entstanden und Matteo spielte offensiv auf die gegnerische Königsstellung. Er eroberte mit einem Turm einen weiteren Bauern, doch dieser sollte einen bitteren Nachgeschmack haben. Der Teutschenthaler Bernd Jauch fand die passende Lösung. Er gab mehrere Dameschachs und trieb den König von Feld zu Feld, bis die Dame endlich auf den Turm zielte und diesen schließlich gewann. Danach gab Matteo auf und es stand wieder ausgeglichen 2,5 :2,5. Nun durfte Julian seine Partie nicht verlieren. An Brett 4 war eine ausgeglichene Stellung entstanden. Ein Leichtfigurenendspiel, Julian mit schwarzfeldrigem Läufer gegen Springer und jeweils 4 Bauern. Julian setzte auf einen weit vorgerückten Randbauern, verlor allerdings 2 Bauern in dieser Phase. Als auch der vorgerückte Bauer verloren ging und sein Kontrahent mit 2 verbundenen Bauern in Richtung Grundlinie vordrang, blieb nur noch die Hoffnung auf ein Patt. Der Teutschenthaler tat uns diesen Gefallen nicht und Julian gab nach 4 Stunden auf. Endstand 3,5 zu 2,5.
Sehr schade, somit verloren Julian seine 100 Prozent Quote in dieser Saison und wir als Team nach sage und schreibe fast 2 Jahren mal wieder ein Ligaspiel. Allein diese bemerkenswerte Statistik zeigt die hervorragende Entwicklung der zweiten Mannschaft, auch trotz dieser knappen Niederlage. Vor den letzten beiden Saisonspielen haben wir nur noch einen Punkt Vorsprung in der Tabelle auf Lettin und Bischofrode, die beide gewinnen konnten. Es bleibt weiter spannend.
Markus Wähler