Landeseinzelmeisterschaften 2024 in Osterburg

1. Tag (23. März)

Zum ersten Mal finden die Jugendeinzelmeisterschaften in der Vorosterzeit statt. Wieder offen und auf teurem „Pflaster“ in der Landessportschule in Osterburg. Ob das alles gut ist, man darf durchaus Zweifel haben. Aber gut, die Mehrheiten haben es im Vorjahr so gewollt nur billiger ist es nicht geworden und so passt die gewollte Offenheit meiner Meinung nach nicht mit den hohen Teilnehmerkosten zusammen.

Unsere Delegation besteht 2024 auf 12 Kindern und Jugendlichen und 4 BetreuerInnen und einem Trainer. Es hätten durchaus noch einige mehr sein können zu diesem Jahrespunkt. Bei der Anfahrt weinte der Himmel, wahrscheinlich ist auch für den lieben Gott Osterburg einfach zu teuer.

Zur Eröffnung hörten die 159 Teilnehmer, Eltern und Betreuer die Begrüßungsworte des ganz neuen Turnierleiters, Mirko Kuhlmann und die der ziemlich neuen Präsidentin des Landesschachverbandes, Claudia Meffert.

Wir hatten vor dem Start einige Sorgen mit einer nicht gesunden Annabelle Fiedler und einer enttäuschten, weil spielfreien Luisa Winkler, unserer Jüngsten. Ja, wir haben seit ganz langer Zeit wieder mal ein u8- Mädchen (Vorgängerin: Nelly Adelmeyer!), bin ganz stolz. Immerhin hatte sie in den letzten Monaten die KEM und die BEM gewonnen!

Ali

Ali

Dann ging es auch schon los mit der einen Runde zum Auftakt, doch Ali Jamalli war schon nach 15 Minuten fertig. Er hatte gegen Noah Kasten (SV Eintracht Tangerhütte) gewonnen und die Dame seines Gegners gefangen. Und auch sonst war eine ganze Menge los zu Beginn.

Vor allem Mädchenpower mit Malak Jamalli und Flora Greither mit ziemlich souveränen Partien in der u12w. Malak gewann, im Spiel gegen den unrochierten König gegen Emily Schönfeld (SV Eintracht Tangerhütte), im 26. Zug die Dame und sieben Züge später die Partie. Bei Flora entschied das schwache Feld g3 und eine folgende Springergabel. In der u14- u18w unterlag Annabelle Svenja Hoffmann (Schachzwerge Magdeburg): „Ich habe schlecht gespielt…“ meinte sie nach zweieinhalb Stunden Quälerei. Dann kam auch Sariana: „Ich habe mit Cole eröffnet!“ Na, das wird ihre Trainerin aber freuen! Und das sogar am Ende erfolgreich und sehr dominant gegen Amelie Stauch (SV Eintracht Tangerhütte). Die schwere Aufgabe in dieser Runde hatte jedoch Lea Franke in ihrer Partie gegen Eva Breja (Schachzwerge Magdeburg). Es war ein kompliziertes Schwerfigurenendspiel auf dem Brett und Lea hielt die Partie lange offen und unterlag erst nach fast drei Stunden durch Blättchenfall. Durchwachsen würde ich (ergebnistechnisch) den Auftakt bei den Jungs nennen. In der u12 gewann Julian Brückner sicher gegen Theobald Köhler und auch Philipp Kappler bot eine sehr starke Partie gegen David Fritzsche (beide USV Halle). Sollte der Favorit unseren Philipp unterschätzt haben? Fakt ist, dass Philipp die Dame von David gewinnen konnte und nach 26 Zügen mit 4,0 klar im Plus stand. Auf dem Brett waren Dame, Springer und vier Bauern (Philipp) gegen Turm, Läufer und sechs Bauern (David). Doch dann gab die schwarze Dame den Schutz der schwachen Grundreihe plötzlich auf und David nutzte seine Chance zum „Damerücktausch“ und gewann dann das Bauernendspiel mit Mehrfigur sicher, sehr schade! Auch Kevin Vuong verlor seine Partie gegen Marten Lischka (USV Halle). Von Anfang an hatte er viel zu viel Respekt vor dem Favoriten und sah Drohungen, wo keine waren. Nach dreieinhalb Stunden gab er auf.

Florian - Martha

Florian – Martha

Viel Zeit hat mir die Rekonstruktion der 82 Zügepartie von Florian Bleuel gegen Martha Börner (SV Eintracht Tangerhütte) gekostet, war letztlich nur mit Florian möglich. Auch hier hatte Florian gegen die Favoritin 90 Minuten gut mitgehalten. Er übersah nur einen Leichtfigurenverlust bei drohendem Grundreihenmatt. In der AK u14 war schließlich Frederik gegen Lucas Richter (SK Dessau 93) erfolgreich.

Am Abend meinte dann Annabelle: „Ich bin schon mindestens Vizelandesmeisterin!“ Schön, dass es ihr wieder besser geht! Am ersten Tag also 7 von 12 möglichen Punkten, ganz gut.