20. Offene Internationale Einzelmeisterschaft u8 in Sebnitz

Der zweite Tag/ Runde 3 am 20.10.2020

Ein zunächst trüber, sehr kühler Tag in Sebnitz. Und nur mit einer Runde. Trotz der Temperaturen waren heue morgen die Plätze am Fenster des Spielsaales sehr begehrt. Unsere Kinder saßen auf den drei letzten Tischen und ihre Partien waren vom Fenster recht gut zu sehen. Das führte zu großer Freude bei uns, zu tiefer Verzweiflung bei Herrn Awwadeh und zu einem weiteren Absinken der Stimmung bei den Magdeburgern.

Ezzedin / David

Ezzedin / David

Aber von Anfang an. Es gab zwei Landesduelle und nachdem Lotte Nönning (Schachzwerge) ihre Erdbeermütze abgesetzt hatte, legte sie los wie die Magdeburger Feuerwehr. „Wir hatten Schottisch vorbereitet…“, meinte der Magdeburger Trainer im Nachhinein. Tja, wir auch, doch Julian hatte die Reihenfolge verwechselt, kam dann nicht mehr zu d4 und aus den Sorgen nicht mehr heraus. Zudem verrechnete er sich noch beim Abtausch im Zentrum, verlor im 16. Zug noch den Rochadeturm und stand nach 20 Zügen deutlich auf Verlust. Die Landesmeisterin u8 fand starke Züge (50% Computerzüge!) und hätte sich eigentlich belohnen müssen. Doch Julians Angriffsideen, vier ängstliche Züge und ein grober Fehler von Lotte kippten die Partie zu Julians Gunsten, der dann auch noch das Matt in 4 fand. Nach 32 (??) Minuten war er da, der erste Punkt hier in Sebnitz für unseren Verein. Nun zu Ezzedin und einen furchtbar leidenden Vater. Ezzedin war gegen Mattis Tom Nitsch (Schachzwerge) aber so was von überlegen, dass das Matt nur noch eine Frage der Zeit war. Viele grobe Fehler und Ungenauigkeiten des Magdeburgers (Dameeinsteller einzügig!) bestrafte Ezzedin. Zwei Züge vor dem Matt stellte er allerdings seine eigene (Angriffs)-Dame ein. „Ich habe den Springer nicht gesehen…“ (Ezzedin) und „Jetzt wird es nochmal interessant…“ (Trainer von den Schachzwergen) waren die Reaktionen. Mattis Tom Nitsch fasste tatsächlich noch einmal Mut, doch die Überlegenheit von Ezzedin war zu groß. Mit einer neuen Dame spielte er schließlich auf Matt. „Ich hatte Angst vor Patt…“ meinte er in der Analyse. Doch anstatt mit Turm und Dame in zwei Zügen Treppenmatt zu setzen, bereitete er mit Ld1?? das Patt vor und nach 49. Dg8 war es tatsächlich Patt! Der Magdeburger zog noch Kh5??? und Ezzedin reklamierte den regelwidrigen Zug natürlich nicht, sondern setzte mit 50. Th7 eben dann Matt! Sachen gibt’s!
Am längsten spielte in dieser dritten Runde David, aber eigentlich auch wieder nicht?! Er benötigte nur 6 Minuten und 16 Züge gegen Maila Ruddat (TSG Oberschöneweide), dann fiel das Blättchen der Berlinerin! Was seine Gegnerin in den 66 Minuten Gesamtspielzeit getan hat, weiß niemand. Die Mutti war sehr froh, David hatte ohne große Mühe und ohne das geplante Schottisch den Punkt eingeheimst und es gab erstmals drei Siege in drei Spielen! Super!

Rehe

Rehe

Am freien Nachmittag ging es dann, bei schönem Herbstwetter, auf (Standard)Wanderschaft. Die Kinder waren vom Wildtiergehege beeindruckt, auf den Spielplatz, Eisessen und im Modelleisenbahnmuseum, das volle Programm also und trotzdem nicht kaputt. Ach, man müsste nochmal 7 Jahre alt sein.
Trotzdem gab es nach dem Abendessen noch etwas Auswertung, Sizilianisch und Vorbereitung auf eine interessante Frührunde. Außerdem durfte ich den Sieg von Anton, nach langem Kampf, in Willingen bejubeln, Klasse.