8. Tag, 25. Mai 2024
Der letzte Tag für unseren Verein in Willingen begann mit etwas besseren Wetter, aber mit nicht so guten Nachrichten. Ali ging es wieder nicht gut, er kam nicht zum Frühstück, nur zu einer kurzen Vorbereitung und auch Julian war ziemlich erkältet.
Pünktlich waren unsere Kinder zur letzten Runde an den Brettern und dieses Mal hatte der Trainer alles richtig gemacht mit den Vorbereitungen. Bei Ali gegen Andrej Savchuk (SC Uttenreuth/ Bayern) gab es drei Möglichkeiten. Es kam das „kalte“ Skandinavisch, was wir kurz durchgespielt hatten.
Aber man muss gesund sein, um auf diesem Niveau gut Schach zu spielen. Nach knapp zwei Stunden waren die Partien von drei unserer Kinder beendet. Malak schaffte gegen Larissa Birkenheier (SVG Saarbrücken 1970) ein Unentschieden, was aber meiner Meinung nach recht glücklich war, weil mit zwei Bauern weniger. Nach nur 90 Minuten traf ich Julian vor dem geschlossenen Spielsaal: „Ich habe verloren, ein Bauernsturm…“ Marie Ottlik (TSV Kitzscher/ Sachsen) hatte einen starken Angriff und nach 25 Zügen nicht nur eine Figur mehr, sondern in der Tat drei „fette“ weiße Freibauern. Julian konnte sich kaum konzentrieren und gab auf. Ähnlich ging es wohl Ali. Nach knapp zwei Stunden war ein Bauernendspiel mit je einem Springer entstanden, wobei Alis Springer eingesperrt war. Auch er gab auf und war wohl froh, ein gutes Turnier endlich beendet zu haben.
So konnten die ersten bereits am frühen Vormittag die Heimreise antreten und die Familie Jamalli wurde zunächst wieder getrennt.
Als Letzte bei dieser DEM war für uns Flora aktiv. Sie startete als 27. in diese letzte Runde. In der Partie gegen Sophie Briese (SAV Torgelow-Drögeheide 90) spielte sie noch einmal Damengambit, ohne größere Störungen. Im 26. Zug verpasste sie einen Springergewinn (+2,7). Dennoch geriet Flora irgendwie unter Druck und die Partie kippte ins Remis. Als ich auf dem Weg zur Gesamtleitung war kamen mir beide entgegen im netten Austausch, welche Chancen beide verpasst haben. „Hat mal jemand Remis angeboten?“, fragte ich. Angebot von Sophie und Flora nahm, im 40. Zug, nach drei Stunden an. Beide werteten danach immer noch aus, fand ich nett und hat es hier viel zu selten gegeben.
Dann ging es zurück und so 16.30 Uhr wurde Malak ihren Eltern übergeben. Da waren diese aber schon im Krankenhaus.
In Willingen hatten wir noch gebeten, die Urkunden und Geschenke für unsere Kinder nach der Siegerehrung mitzubringen. Und das war sie: die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2024.
PS. Am Ende gab es doch noch eine Medaille für Sachsen-Anhalt. Anastasia Voigt (USV Halle) schaffte durch einen Weißsieg in der letzten Runde gegen Selina Racky (Rosenheimer Schachverein) und dem Erfolg von Darja Fischer (Karlsruher SF 1853) gegen Maja Patricia Buchholz (Wiesbadener SV 1885) noch den begehrten 3. Platz, wie bereits im Vorfeld in der „Mitteldeutschen Zeitung“ vom Wochenende angekündigt. Herzlichen Glückwunsch Anastasia!
(Fortsetzung + Bilder folgen …)